Steckbrief
Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Chrysanthemen pflanzen
Wenn sich im September die meisten Blühpflanzen zurückziehen, gibt die Chrysantheme erst so richtig Gas. Das kühle Herbstwetter ist ihren Blüten gerade recht, denn Chrysanthemen mögen es zwar gerne hell, allzu heiss und sonnig sollte es am Standort aber nicht sein – da ansonsten die Blütenpracht innerhalb weniger Tage vergeht. Ein halbschattiger Platz ist entsprechend genau das Richtige für Chrysanthemen in Kübel oder Gartenbeet, die möglichst lange blühen sollen.
Einer Herausforderung des Herbstes ist die Chrysantheme allerdings nicht gewachsen: Dauerregen macht den Blüten und Wurzeln der Pflanze zu schaffen. Achten Sie deshalb darauf, dass der Boden am Standort gut durchlässig ist, sodass sich keine Staunässe bilden kann. Für Chrysanthemen im Kübel ist ein Platz an einer Hausmauer oder unter einem Vordach optimal, damit die Blüten nicht allzu viel Wasser von oben abbekommen – darunter können sie auf Dauer faulen.
Chrysanthemen im Kübel können im August oder September – pünktlich zum Einsetzen der Blütezeit – gepflanzt werden. Achten Sie bei der Auswahl des Gefässes unbedingt darauf, dass überschüssiges Giesswasser ungehindert abfliessen kann. Eine Schicht Tonscherben oder Kieselsteine auf dem Topfboden sorgt dafür, dass die Abschlusslöcher nicht verstopfen können. Das Substrat sollte ebenfalls gut durchlässig und nährstoffreich sein. Gegebenenfalls kann es dazu sinnvoll sein, die Blumenerde mit einer Portion Sand aufzulockern.
Das Pflanzen von Chrysanthemen im Gartenbeet ist nur bei mehrjährigen Sorten lohnenswert. Um den Winter zu überstehen, müssen Sie dem Herbstblüher ein wenig Vorlaufzeit gönnen. Pflanzzeit für Chrysanthemen im Beet ist deshalb bereits im Frühjahr, lange vor der Blütezeit. So hat die Staude über die Sommermonate ausreichend Zeit, um ein stabiles Wurzelwerk auszubilden. Wichtigstes Kriterium für ein langes Pflanzenleben von Chrysanthemen im Beet ist ein gut durchlässiger Boden. Lehmige, tonige oder stark verdichtete Gartenböden müssen vor dem Pflanzen von Chrysanthemen unbedingt mit feinem Kies oder Sand aufgelockert werden – sonst droht über die nassen Wintermonate die Gefahr der Wurzelfäulnis.
Herbst-Chrysanthemen lassen sich nur sehr schlecht über den Winter bringen, da sie sehr frostempfindlich sind. Zudem sind es sogenannte Kurztagpflanzen. Das bedeutet, sie blühen erst, wenn die Tageslänge bei weniger als 10 Stunden liegt
Richtig pflegen
Chrysanthemen pflegen
Beim Giessen des Herbstblühers ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. In verregneten Herbstmonaten sind manchmal gar keine zusätzlichen Wassergaben notwendig. Ist es hingegen noch warm und trocken, kann eine in voller Blüte stehende Chrysantheme recht durstig werden. Grundsätzlich gilt: Giessen Sie nur nach Bedarf und geben Sie das Wasser niemals über Blätter und Blüten, sondern immer direkt auf den Wurzelballen der Pflanze. Denn oft wachsen Chrysanthemen so dicht, dass sie bei allzu viel Feuchtigkeit schnell faulen – das gilt sowohl für die Bodenfeuchtigkeit, als auch für Wasser von oben.
Am schönsten blühen Chrysanthemen, wenn sie gar kein Wasser von oben abbekommen. Kübelpflanzen platziert man daher am besten unter einem Vordach oder an einer schützenden Hausmauer. Haben Sie Ihr Exemplar unter freiem Himmel ins Gartenbeet gepflanzt lohnt es sich, die Pflanze direkt nach dem Einpflanzen etwas auszudünnen, damit sie nach einem Regenschauer besser trocknen kann. Dazu werden alle Pflanzenteile im unteren Bereich der Chrysantheme entfernt, die Bodenkontakt haben. Auch das regelmässige Ausputzen von Verblühtem ist wichtig, damit das Regenwasser nicht einfach auf der dichten Blütenkuppel stehen bleibt und verwelkte Blüten zwischen frischen Knospen zu faulen beginnen.
Chrysanthemen haben einen recht hohen Nährstoffbedarf. Bei einjährigen Pflanzen, die als Herbstdekoration gekauft werden, sind jedoch keine zusätzlichen Düngegaben notwendig. Für die kurze Lebensdauer dieser Pflanzen reichen die im Substrat vorhandenen Nährstoffe vollkommen aus. Bei mehrjährigen Chrysanthemen-Arten im Beet ist vor allem eine Start-Düngung im Frühjahr wichtig, die der Pflanze nach den Wintermonaten Kraft für den Neuaustrieb gibt. Dazu können Sie oberflächlich einen Langzeitdünger für Beet- und Balkonpflanzen oder Stauden in den Boden einarbeiten. Eine zweite kaliumbetonte Düngung erfolgt im Juli und regt die Blütenbildung der Chrysantheme an.
Um eine dichte Blütenkuppel auszubilden, benötigen mehrjährige Chrysanthemen im Kübel besonders viele Nährstoffe. Entscheidend ist auch hierbei die Start-Düngung nach der Überwinterung. Da Nährstoffangebot und Bodenaktivität begrenzt sind, versorgen Sie Ihre Chrysantheme im Kübel am besten regelmässig mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen oder Balkon- und Kübelpflanzen. Der Nährstoffbedarf steigt dabei parallel zur Blütenfülle an: Im Mai und Juni reichen zwei Düngegabe pro Monat vollkommen aus, wenn sich ab August die ersten Knospen bilden, kann wöchentlich etwas Dünger mit ins Giesswasser gegeben werden. Kontrollieren Sie vor der nächsten Düngung stets, ob die Pflanze die angebotene Flüssigkeit auch aufnimmt und reduzieren Sie Wasser- und Nährstoffgaben bei Bedarf.
Bei einjährigen Chrysanthemen genügt es, Verblühtes regelmässig auszuputzen und darauf zu achten, dass die Pflanze nicht so dicht wächst, dass sie unter ihrer eigenen Blattmasse verfault – es darf also nach Bedarf ausgelichtet werden.
Bei mehrjährigen Chrysanthemen in Kübel oder Beet fällt im Frühjahr zusätzlich ein Rückschnitt an. Belassen Sie die verwelkten Pflanzenteile aus dem Winter unbedingt bis zum kommenden April an der Pflanze, denn sie sind dem Neuaustrieb ein wertvoller Frostschutz. Spriessen darunter die ersten grünen Zweige, dürfen Sie die Chrysantheme um bis zu einem Drittel ihrer ursprünglichen Wuchshöhe zurückschneiden.
Verlieren mehrjährige Chrysanthemen über die Jahre ihre kompakte Wuchsform kann man dem entgegen wirken, indem man die Pflanze bis zur Bildung der ersten Knospen über die Sommermonate immer mal wieder leicht stutzt. Auch das Entfernen der ersten Blütenansätze kann dabei helfen, die Chrysantheme zu einer kompakten, stärker verzweigten Wuchsform anzuregen.
Hat man sie bereits im Frühjahr gepflanzt, kommen Chrysanthemen im Beet mit einem geeigneten Frostschutz gut durch den Winter. Blätter oder Mulch sind jedoch nicht die Materialien der Wahl, um Chrysanthemen damit zu bedecken, darunter würden sie ganz schnell verfaulen. Der perfekte Winterschutz für Chrysanthemen im Beet besteht deshalb eher aus Tannenreisig oder einem Vlies – Materialien, die keine Feuchtigkeit unter sich halten.
Bei Chrysanthemen im Kübel ist die Überwinterung unter freiem Himmel nicht zu empfehlen. Die staunässe-empfindlichen Pflanzen bekommen dort einfach zu viel Feuchtigkeit ab und faulen dann oder frieren im Topf komplett durch. Bringen Sie Ihre Chrysantheme im Kübel für die Überwinterung am besten in ein unbeheiztes Gewächshaus, eine Garage oder den Gartenschuppen. Zur Not tut es auch ein Überwinterungsplatz unter einem Vordach mit einem Mantel aus Frostschutz-Vlies.
Sie haben eine mehrjährige Chrysantheme erst im Herbst gekauft und möchten sie trotzdem heile über den Winter bringen? Dann ist fürs Erste eine Pflanzung im Kübel die beste Wahl. Darin lässt sich der Herbstblüher an einem geschützten Ort überwintern. Im kommenden Frühjahr darf die mehrjährige Pflanze dann an ihren endgültigen Platz ins Beet umziehen.
Die einfachste Methode, um mehrjährige Chrysanthemen zu vermehren, ist das Teilen des Wurzelballens im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Wenn Sie eine besonders blühfreudige und robuste Pflanze haben, kann es sich aber auch lohnen, sie durch Stecklinge zu vermehren. Das Vermehren von Chrysanthemen durch Stecklinge hat den grossen Vorteil, dass jeder Steckling die gleichen, guten Eigenschaften aufweisen wird wie die Mutterpflanze.
Während der Blütezeit kann die Blüte der Chrysanthemen durch regelmässiges Entfernen der verblühten Triebe verlängert werden.
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