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Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Nüsslisalat pflanzen
Kennen Sie auch den Ruf des Königsohns „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“? Tatsächlich ist das bekannte Märchen „Rapunzel“ nach dem grünen Nüsslisalat bzw. Feldsalat (Valerianella locusta) benannt.
Neben dem Namen Rapunzel ist der Nüsslisalat aber auch unter zahlreichen weiteren Bezeichnungen bekannt, zum Beispiel als Gewöhnlicher Feldsalat oder Ackersalat – denn der Feldsalat wächst quasi überall. Die rundliche Form der Blätter verleiht ihm ausserdem den Namen Mausohrsalat und dem nussigen Geschmack verdankt er die Bezeichnung Nüsschen. In Österreich heisst der Salat auch Vogerlsalat.
Der Anbau von Nüsslisalat lohnt sich in vielerlei Hinsicht: Das Blattgemüse ist erstens leicht anzubauen, zweitens gehört er zu den wenigen Gemüsearten, die man im Herbst und Winter ernten kann und drittens gilt er als sehr gesund. Denn der leckere, nussig schmeckende Wintersalat enthält viel Vitamin C und Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalzium und Eisen. Zudem ist er reich an Folsäure. Zubereiten lässt sich Nüsslisalat in vielseitigen Gerichten. Im Internet findet man zahlreiche raffinierte Gerichte für jeden Geschmack: zum Beispiel als knackige Beilage mit aromatischen Dressings, als fruchtigen Salat mit Granatapfel oder Orange, herzhaft in Kombination mit gerösteten Nüssen, Ziegenkäse und Speckwürfeln oder auch als grünen Nüsslisalat-Smoothie für den Vitamin-Kick im Winter. Ein weiterer Pluspunkt ist: Für den eigenen Anbau von Nüsslisalat ist kein Garten notwendig. Auch auf dem Balkon oder im Hochbeet können Selbstversorger den Wintersalat problemlos ernten.
Der Nüsslisalat ist sehr anspruchslos und wächst in nahezu jedem sonnigen bis halbschattigen Gemüsebeet. Wilder Feldsalat ist vor allem an sonnigen Hängen zu finden. Ideale Bedingungen bietet ein humoser, kalkhaltiger Boden, der frei von Unkraut ist. Der Gewöhnliche Nüsslisalat fühlt sich aber nicht nur im Gartenbeet, sondern auch im Hochbeet oder im Balkonkasten auf einem hellen Balkon wohl.
Unkompliziert ist er auch in Hinblick auf Fruchtfolge und Beetnachbarn: Der Nüsslisalat verträgt sich in der Regel mit allen Gemüsearten. Pflanzen Sie den Wintersalat zum Beispiel mit Kohlgemüse wie Grünkohl, mit Winterhecken-Zwiebeln, Spinat, oder Radieschen. Inspiration für verschiedene Wintergemüse finden Sie auch im Artikel „Gemüseanbau im Winter: Wintergemüse für Garten- und Hochbeet“.
Wie oben beschrieben, lässt sich Valerianella locusta wunderbar als Nachkultur säen, wenn das Gemüsebeet bereits das erste Mal abgeerntet ist. Dafür sollten allerdings die Temperaturen schon unter 20 Grad gefallen sein, da die Pflänzchen ansonsten schlecht keimen. Wenn man im Winter ernten möchte, beginnen Sie mit der Aussaat am besten im September, bei sehr milden Temperaturen auch noch Anfang Oktober. Eine spätere Aussaat ist in der Regel nicht empfehlenswert. Zwar benötigt Nüsslisalat Temperaturen unter 20 Grad, um sich gut zu entwickeln, doch wenn es zu kalt wird, verlangsamt sich das Wachstum des Blattsalats. Wenn Sie Pech haben, müssen Sie dann bis zum Frühjahr auf Ihre Ernte warten. Bei einer recht späten Aussaat sollten Sie darauf achten, dass Sie eine frostunempfindlichere Sorte erwischen. Als besonders robuste Sorten gelten zum Beispiel 'Vit', 'Valentin' oder 'Elan'.
Aussaat im Freiland:
Alternativ können die Samen im Beet auch breitwürfig ausgesät werden. Dafür sollte die Fläche allerdings weitgehend unkrautfrei sein, damit es beim Unkrautjäten nicht zu Verwechslungen kommt. Entscheiden Sie sich für diese Methode der Aussaat des Feldsalats, sollten Sie ausserdem kontrollieren, ob die einzelnen Pflanzen genügend Platz im Gartenbeet haben. Denn stehen sie zu dicht, können sich die Blattrosetten nicht voll entwickeln und die Blätter vergilben. In diesem Fall macht es Sinn, einzelne Pflanzen zu entfernen.
Aussaat im Balkonkasten:
Die Keimdauer des Nüsslisalats beträgt etwa zehn bis vierzehn Tage. Bis der Feldsalat erntereif ist, benötigt er ungefähr zehn Wochen.
Nüsslisalat im Hochbeet anbauen
Nicht nur im Garten, sondern auch im Hochbeet können Selbstversorger Feldsalat anbauen. Zum Herbst und Winter, wenn die Sommerernte bereits abgeschlossen ist, ist er als Nachkultur im Hochbeet eine ausgezeichnete Wahl. Generell gelten dieselben Regeln wie auch beim Anbau im Freiland beziehungsweise im Balkonkasten. Achten Sie also insbesondere auf ausreichend Abstand beim Säen.
Richtig pflegen
Nüsslisalat pflegen
Der Wintersalat hat nicht viele Ansprüche und ist sehr einfach in der Pflege. Diese drei Pflegetipps sollten Sie aber für eine erfolgreiche Ernte beherzigen:
1. Nüsslisalat richtig giessen
Wässern Sie den Boden vor der Aussaat durchdringend und halten Sie ihn nach der Aussaat stets feucht. Während der Keimphase in den ersten drei Wochen darf die Saat unter keinen Umständen austrocknen. Ein Gartenvlies verhindert, dass das Giesswasser zu schnell verdunstet. Später muss der Nüsslisalat je nach Wetterlage nur noch hin und wieder gegossen werden. Zu nass sollte die Erde in jedem Fall nicht sein – dann besteht die Gefahr, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten.
2. Muss man Nüsslisalat düngen?
Der Nüsslisalat hat als Schwachzehrer einen geringen Nährstoffbedarf. Am besten verwenden Sie für die Düngung einen milden Flüssigdünger, um den Ackersalat bei seinem Wachstum zu unterstützen. Dafür ist zum Beispiel der Gesal BIO Obst- und Gemüsedünger geeignet. Denn die Pflanze gehört zur Familie der Baldriangewächse. Damit ist der Feldsalat offiziell gar keine Salatpflanze, sondern ein Kraut, das früher als Beikraut sehr verbreitet war. Düngen Sie im Zeitraum von März bis Oktober etwa einmal pro Woche.
3. Regelmässig Unkraut entfernen
Neben richtigem Giessen und Düngen gehört Unkrautjäten zu den wichtigsten Pflegemassnahmen beim Nüsslisalat. Damit sich der Salat gut entwickelt und nicht von Unkräutern überwachsen wird, sollten Sie diese regelmässig aus dem Gemüsebeet entfernen. Dann steht einer ertragreichen Ernte nichts im Wege.
Als klassisches Herbst- und Wintergemüse können Sie Nüsslisalat im Zeitraum Oktober bis März ernten. Danach wird es der Pflanze meist zu warm und trocken und sie beginnt zu schossen und zu blühen. Blüten, Blätter, Stängel und sogar die Samen sind dann zwar noch essbar, allerdings verändert sich der Geschmack und wird zunehmend bitter. Ernten Sie Ihren Feldsalat deswegen besser rechtzeitig als klassischen Wintersalat.
Wie erntet man Nüsslisalat aber am besten? Schneiden Sie die Rosetten knapp über den Wurzeln mit einem Messer oder einer Haushaltsschere ab. So wachsen neue Blätter nach und Sie können sich mehrmals in der Saison über frischen Salat freuen. Waschen Sie den Salat vor der Zubereitung sehr gründlich – gerade am Wurzelansatz halten sich oft hartnäckige Erdreste. Sollten Sie versehentlich einmal eine Rosette mitsamt Wurzeln entfernt haben, schneiden Sie die Wurzeln vor dem Verzehr ab. Wenn Sie nach einer Alternative suchen, die weniger aufwändig zu putzen ist, könnte der Winterportulak (Postelein) für Sie geeignet sein.
Am besten verzehren Sie den Nüsslisalat direkt am Tag der Ernte – dann ist er schön knackig und schmeckt nussig frisch. Falls Sie einmal zu viel auf einmal geerntet haben, lagern Sie den Wintersalat mit einem feuchten Küchentuch umwickelt im Kühlschrank. So hält er sich im Gemüsefach noch einige Zeit, in der Regel etwa zwei bis drei Tage. Allerdings ist er dann nicht mehr ganz so knackig und hat bereits einige welke Blätter. Sollten Sie nach der Lagerung im Kühlschrank einen unangenehmen Geruch am Vogerlsalat wahrnehmen oder gar Schimmel auf den Blättern entdecken, sollten Sie den Feldsalat nicht mehr essen.
Nüsslisalat ist winterhart – das bedeutet aber nicht, dass er auch die gesamte kalte Jahreszeit über gedeiht. Sobald die Bodentemperatur unter acht Grad sinkt, wächst der Nüsslisalat nicht mehr nach. Indem Sie Vlies auf die Reihen legen, können Sie diesen Zeitpunkt hinauszögern. Lüften Sie an milden Tagen, um einem Pilzbefall vorzubeugen. Steigen die Temperaturen, wächst auch der Nüsslisalat wieder. Mithilfe von Vlies ist die Überwinterung der Pflanze aber gar kein Problem.
Die gute Nachricht: Aufgrund der Jahreszeit, treten Schädlinge am Feldsalat in der Regel gar nicht auf. Das grösste Problem des Wintergemüses ist Falscher Mehltau, der sich bei feucht-kühlen Wetterbedingungen besonders wohl fühlt. Die Pilzerkrankung erkennen Sie daran, dass es zu Vergilbungen auf der Blattoberfläche kommt. Bei einer Überprüfung der Blattunterseite entdeckt man dann die blassgrauen, später auch violetten Sporenlager des Pilzes. Mittlerweile gibt es aber allerhand Sorten, die robust gegenüber Falschem Mehltau sind. Informieren Sie sich also vor dem Kauf der Samen, damit Sie einem Befall bereits vorab entgegenwirken.
Übrigens: Werden die Pflänzchen braun und sterben allmählich ab? Dann kann Wurzelfäule die Ursache sein. Die Erde sollte zwar feucht, aber niemals zu nass gehalten werden.
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