Steckbrief
Bedürfnisse
Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Quitten pflanzen
Quitten lieben sonnige und warme Standorte – das ist für einen Obstbaum erst mal nichts ungewöhnliches. Soll ein Gehölz aromatische Früchte ausbilden, braucht es dazu die Hilfe der Sonne. Im Gegensatz zu Apfel- und Birnenbäumen ist ein Quittenbaum in den ersten Jahren nach der Pflanzung jedoch ein wenig frostempfindlich. Damit sie auch in rauen Wintern keinen Schaden nimmt, suchen Sie Ihrer Quitte am besten einen vor Wind geschützten Standort an einer Hausmauer aus oder pflanzen sie sie im Windschutz anderer Bäume und Sträucher. Allzu viel Nähe zum Beetnachbarn tut Quitten jedoch auch nicht gut. Die besten Erträge bildet die Baumkrone nämlich dann, wenn sie sich ungehindert in die Breite entfalten und von allen Seiten ungehindert Licht hineinfallen kann.
Der beste Zeitpunkt, um einen Quittenbaum im Garten zu pflanzen, ist im März, bevor das Gehölz austreibt. Dann ist die Zeit der strengen Nachtfröste in der Regel vorüber und der Baum hat bis zum kommenden Winter ausreichend Zeit, am neuen Platz im Garten anzuwurzeln.
An die Bodenbeschaffenheit stellen Quitten keine besonderen Ansprüche, nur mit sehr kalkhaltiger Erde kommt das Gehölz nicht gut zurecht. Ein zu hoher Kalkanteil kann dazu führen, dass die für Früchte und Blätter so wichtige Eisenversorgung unterbrochen wird. Einen Eisenmangel erkennen Sie ganz leicht daran, dass sich die Blätter Ihres Quittenbaums hellgelb verfärben. Zum Glück kommt ein zu hoher Kalkanteil im Gartenboden nicht allzu häufig vor. Sollten Sie dennoch davon betroffen sein, können Sie etwas Laub oder Tannennadeln in den Boden rund um das Pflanzloch Ihres Quittenbaums einarbeiten.
In den meisten Gärten wird es zur Vorbereitung jedoch genügen, den Boden rings um die Pflanzstelle einmal tiefgründig aufzulockern. Stark verdichtete, lehmige Böden dürfen mit einer ordentlichen Portion Sand aufgelockert werden.
Ein Quittenbaum kann bis zu 6 Meter hoch werden und eine stattliche, breite Krone ausbilden. Um das alles zu versorgen, muss der Baum ausreichend Wurzelmasse bilden können. Der wichtigste Grundstein für einen gesunden Quittenbaum ist deshalb genügend Platz für die Wurzelentwicklung. Sorgen Sie am besten dafür, dass rund um die Pflanzstelle nicht zu viele andere Pflanzen mit ausladenden Wurzeln stehen, die Ihrer Quitte Konkurrenz machen. Gegebenenfalls kann es notwendig werden, einige Beetnachbarn zu entfernen.
Dann geht es an das Ausheben des Pflanzloches: Es sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen Ihres Quittenbaumes. Aber so tief setzen Sie das Bäumchen natürlich nicht in die Erde: Geben Sie etwas Kompost oder Pflanzdünger und gerade wieder so viel der aufgelockerten Erde als Pflanzgrundlage zurück in die Mulde, dass der Wurzelballen etwa 2-5 cm unterhalb der Erdoberfläche des Gartenbodens abschliesst. Es ist wichtig, den Baum einige Zentimeter tiefer zu setzen, damit der Ballen nach dem Eingraben nicht so leicht austrocknet.
Im Gegensatz zu Äpfeln und Birnen können Quitten nicht roh gegessen werden. Dafür gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in Säften, Likör oder Marmelade.
Richtig pflegen
Quitten pflegen
Blätter und Früchte des Quittenbaumes sind mit einem weissen Flaum überzogen, der die Pflanze vor dem Austrocknen schützt. Ein erwachsener Quittenbaum braucht daher kaum noch zusätzliche Wassergaben. Nur in sehr trockenen und heissen Sommern müssen Sie gegebenenfalls mit dem Gartenschlauch nachhelfen, damit die Versorgung der Früchte nicht beeinträchtigt wird – anderenfalls kann es passieren, dass die Quitten klein und hart bleiben.
Bis er so robust wird, braucht Ihr Quittenbaum jedoch einige Jahre lang Ihre Unterstützung. Besonders in den ersten Monaten nach der Pflanzung ist regelmässiges Giessen notwendig. Um das Tiefenwachstum der Baumwurzeln anzuregen, giessen Sie lieber selten, lassen den Gartenschlauch dafür dann aber etwa 30 Minuten lang laufen. So sickert das Wasser in tiefere Bodenschichten und der Quittenbaum bildet entsprechend lange Wurzeln aus, um es zu erreichen.
Haben Sie Ihren Quittenbaum bei der Pflanzung mit ausreichend Pflanzdünger oder Kompost versorgt, braucht das Obstgehölz anschliessend kaum noch Aufmerksamkeit in Form von zusätzlichen Nährstoffen. Im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb können Sie die Stelle rings um den Stamm mit etwas Kompost oder Hornspänen versorgen. Spätestens nach dem fünften Standjahr können Sie darauf jedoch vollständig verzichten.
Die schlechte Nachricht vorweg: Quitten sind leider nichts für Ungeduldige. Nach der Pflanzung eines jungen Quittenbaumes können bis zu acht Jahre vergehen, bis das Gehölz zum ersten Mal Früchte trägt. Doch das Warten lohnt sich. Ein gesunder Quittenbaum beschert Ihnen Erntemengen von 30 kg und mehr – ausgewachsene Exemplare bringen es sogar auf bis zu 50 kg. Auch Ernteausfälle gibt es bei Quittenbäumen so gut wie nie, denn die Blüten bilden sich erst im Mai oder Juni, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt.
Sind Quitten reif für die Ernte, erkennen Sie das ganz leicht an drei Dingen: Zunächst schlägt ab Oktober die Farbe von grün auf gelb um. Auch die feinen Flaum-Haare an der Schale werden weniger, wenn Quitten reif sind. Zusetzt können Sie sich bei der Ernte auch auf Ihre Nase verlassen, denn reife Quitten erkennen Sie schon von weitem an ihrem zitronig-süssen Duft.
Am besten überlegen Sie sich vorher, wie Sie Ihre Quittenernte verarbeiten oder verschenken können. Denn länger als bis Mitte November sollten Sie die Früchte auf keinen Fall am Baum hängen lassen – bei Frost wird das Obst braun und büsst einiges von seinem Aroma ein. Zum Glück lassen sich Quitten aber recht problemlos lagern. In einem kühlen Keller mit ausreichend Platz zum Schutz vor Druckstellen und Fäulnis bleiben die Früchte ein bis zwei Monate frisch.
Auch je nach Verwendungszweck spielt der Erntezeitpunkt von Quitten eine Rolle: Für die Saftherstellung ist beispielsweise ein später Erntezeitpunkt optimal. Wollen Sie Quittengelee oder Quittenmarmelade herstellen, sollten Sie die Früchte hingegen frühzeitig ernten.
Im Gegensatz zu Apfel- und Birnenbäumen brauchen Quittenbäume keine besonderen Schnittmassnahmen, um langfristig gute Erträge zu liefern. Lichten Sie die Krone am besten alle paar Jahre im März aus, damit das Sonnenlicht auch die Quitten im Inneren der Baumkrone erreicht. Die einfachste Methode, um eine lichtdurchflutete Baumkrone zu erhalten ist es, den Baum in den ersten Jahren in die Breite wachsen zu lassen. Das geht ganz einfach, denn wenn Sie die senkrecht wachsenden Triebe jährlich kappen, verzweigt sich der Quittenbaum automatisch mehr in die Breite.
Bei älteren Bäumen kann es vorkommen, dass einzelne Äste mit den Jahren immer weniger Ertrag liefern. Diese sollten Sie dann nach und nach komplett entfernen, sodass der Baum neue, junge Hauptäste ausbilden kann.
Quittenbaum ist tatsächlich nicht gleich Quittenbaum. Beim Kauf müssen Sie sich zwischen Apfel- und Birnenquitte entscheiden. Der Name leitet sich aus der unterschiedlichen Form der Früchte ab: Apfelquitten sind eher rundlich, Birnenquitten ähneln hingegen der länglichen Form einer Birne.
Doch auch geschmacklich gibt es Unterschiede: Apfelquitten haben ein festeres, eher trockenes Fruchtfleisch, schmecken dafür aber besonders aromatisch. Damit eignen sich Apfelquitten besonders gut zur Herstellung von Marmelade oder Gele. Birnenquitten sind deutlich weicher und nicht ganz so säuerlich wie Apfelquitten. Damit sind sie die perfekte Grundlage für Apfel-Quittensaft oder Likör-Variationen. Mit der richtigen Garzeit und der Zugabe einer entsprechenden Menge Zucker lassen sich aber aus allen Quittensorten jegliche Arten von Quittenerzeugnissen herstellen – man muss sich nur ein wenig ausprobieren.
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