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Erntezeit
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Richtig pflanzen
Tomaten pflanzen
Ob für Suppen, Saucen, Salate oder einfach nur zum Snacken zwischendurch: Die Vielseitigkeit der klassischen Tomate kann wohl kaum ein anderes Gemüse übertreffen. Dabei erfreut sich die gesunde Pflanze nicht nur bei Kochfans, sondern auch bei Hobbygärtner:innen immer grösserer Beliebtheit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das leckere Gemüse ganz einfach im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen können – von der Aussaat bis zur Ernte!
Tomaten (Solanum lycopersicum) gehören zu den Nachtschattengewächsen. Das ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammende Fruchtgemüse erreichte im 16. Jahrhundert auch Europa, wurde allerdings zunächst aufgrund der hübschen, roten Früchte als Zierpflanze genutzt. Später fand die Tomate auch ihren Weg in unsere Küchen. Es entstanden neue Züchtungen ertragreicherer Sorten. Heute sind bereits mehrere tausend Tomatensorten bekannt.
Tomaten gibt es nicht nur in unterschiedlichen Formen, Farben und Grössen, sondern sie haben aufgrund ihrer abwechslungsreichen Geschmacksnoten von süss-fruchtig bis kräftig-aromatisch diverse Verwendungsmöglichkeiten in der Küche.
Tomaten werden dabei nach ihrer Frucht- und Wuchsform unterschieden: So bilden Stabtomaten, Buschtomaten, Fleischtomaten sowie die Kirsch- oder Cocktailtomaten die wichtigsten Gruppen. Stabtomaten bilden einen langen Haupttrieb aus, Buschtomaten weisen hingegen einen verzweigten, dichteren Wuchs und eine geringere Höhe auf. Auch aussergewöhnliche Tomatensorten wie die gestreiften Zebratomaten oder gelbe und grüne Cherrytomaten schaffen eine interessante Abwechslung im heimischen Beet. Je nach Sorte erreichen Tomatenpflanzen eine Wuchshöhe von 20 Zentimetern bis zu zwei Metern. Ab Mai schmücken hübsche gelbe Blüten die Gemüsepflanze, die von Honigbienen, Hummeln und anderen Pollensammlern bestäubt werden. Die Erntezeit erstreckt sich bei dem Fruchtgemüse, das einjährig kultiviert wird, bis zu den ersten kalten Herbstnächten.
Bei dem Anbau von Tomaten haben Sie die Wahl, kleine Jungpflanzen zu kaufen oder die Tomaten direkt aus dem Saatgut zu ziehen. Mit der Aussaat können Sie am besten im März loslegen. Für den Anbau im Freien sind die Eisheiligen der Stichtag der Gemüseliebhaber. Mitte Mai können die frostempfindlichen Jungpflanzen ins Freiland ziehen, um dort aromatische Früchte hervorzubringen. Eine Anleitung, wie Sie Tomaten vorziehen und die kleinen Keimlinge pflegen, finden Sie in unserem Ratgeber „Tomaten säen“.
Die Tage werden länger und die Nächte wärmer – Zeit also, die selbst ausgesäten oder gekauften Tomaten-Jungpflanzen auszupflanzen. Um die wärmeliebende Tomate vor Nachtfrösten zu schützen, bringen Sie diese am besten erst nach den Eisheiligen im Mai aus. Bei der Auspflanzung können die Tomaten einen Platz auf dem Balkon, auf der Terrasse, im Gewächshaus oder im Garten beziehen. Dabei gibt es einige wichtige Faktoren, auf die man bei der Auswahl des richtigen Standortes achten kann.
Tomaten bevorzugen einen nährstoffreichen, durchlässigen und lockeren Boden. Vor dem Einpflanzen können Sie daher Langzeitdünger in die Erde einarbeiten. Zusätzlich können Sie im Herbst oder Frühjahr Kompost in Ihren Gemüsebeeten ausbringen. Die aktiven Mikroorganismen im Boden stellen Ihren Tomatenpflanzen bei der Pflanzung im Mai bereits wertvolle Nährstoffe zur Verfügung. Für die Pflanzung im Kübel ist eine hochwertige, nährstoffreiche Gemüse- und Tomatenerde wie die COMPO BIO Tomaten-, Gemüse- und Kräutererde torffrei optimal.
Tomaten sind wahre Sonnenanbeter: Über einen sonnigen, warmen und vor allem wind- und regengeschützten Standort freuen sie sich besonders. Bei der Wahl der richtigen Methode zum Tomatenanbau stehen Ihnen dabei alle Möglichkeiten offen. Für den Balkon oder die Terrasse eignen sich beispielsweise platzsparende Hänge- oder Buschtomaten wie die Zwergtomate ‘Primabell‘ gut. Achten Sie dennoch darauf, dass der Topf gross genug ist, damit die Pflänzchen genügend Platz für ein gesundes Wachstum erhalten.
Möchten Sie Ihre Tomatenpflanzen im Freiland anbauen, können Sie auf spezielle Freilandtomaten zurückgreifen, welche besonders krankheitsresistent sind – so bleiben Ihre Schützlinge trotz sommerlichen Regengüssen vor lästigen Pilzerkrankungen wie der Kraut- und Braunfäule verschont. Sorgen Sie dabei für geeignete Gesellschaft! Klein wachsende und wärmeliebende Pflanzen wie Basilikum, Möhren oder Spinat gesellen sich gerne zur Tomate dazu. Auch blühende Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Tagetes sind gern gesehene Beetnachbarn. Kartoffeln sollten Sie hingegen lieber auf Abstand halten. An der Kraut- und Knollenfäule erkrankte Kartoffeln stecken nämlich oftmals benachbarte Tomaten an. Der Pilz (Phytophthora infestans) kann zudem in der Erde überwintern, sodass Ihre Tomaten auch direkt im Frühjahr befallen werden können. Pflanzen Sie Ihre Tomaten daher lieber auf ein Beet, auf dem zuvor keine Kartoffeln gestanden haben. Wie Sie der Kraut- und Braunfäule an Tomaten vorbeugen können, erfahren Sie hier.
Unter dem schützenden Dach eines Gewächshauses fühlen sich Tomatenpflanzen besonders wohl. Achten Sie beim Anbau im Gewächshaus auf ausreichende, am besten tägliche Belüftung, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Optimal für den Anbau ist zudem ein sogenanntes Tomatenhaus. Das Mini-Gewächshaus aus Folie bietet Ihren Pflanzen nämlich den idealen Schutz vor Regen und Wind; lässt durch die offene Konstruktion aber auch genügend Sonne und frische Luft an Ihre Schützlinge heran.
Damit die Pflänzchen einen sicheren Halt haben und kräftig wachsen, pflanzen Sie die Jungpflanzen etwas tiefer ein, als sie vorher im Topf gestanden haben. Handelt es sich um eine veredelte Pflanze, sollte die Veredelungsstelle immer über dem Erdboden sichtbar bleiben. Handelt es sich um hochwachsende Stabtomaten benötigen sie eine Rankhilfe, damit sie im Laufe des Sommers nicht umknicken. Dazu eignen sich beispielsweise Rankgitter oder Spiralstäbe aus Edelstahl. Befestigen Sie Ihre Tomate idealerweise direkt beim Einpflanzen, beispielsweise mithilfe von Bindfäden, an der Stütze.
Ob im Freiland oder im Gewächshaus, Tomatenpflanzen benötigen ihren Platz im Beet. Pflanzen Sie die Tomaten daher mit einem Abstand von circa 60 Zentimeter nebeneinander - zwischen den Pflanzreihen sollte ein Abstand von ungefähr 80 Zentimetern liegen. Das sorgt für eine bessere Luftzirkulation und erleichtert Ihnen das Ernten der Früchte. Stab-Tomaten freuen sich über einen Kübel mit einem Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern.
Im Gartenboden können Erreger von Pilzerkrankungen längere Zeit überdauern. Aus dem Grund wird häufig ein Standortwechsel oder ein Austausch der Erde empfohlen. Tomatensorten, die eine hohe Resistenz gegenüber Pilzerkrankungen haben, nehmen es Ihnen allerdings in der Regel nicht übel, wenn Sie diese für zwei bis drei Jahre an dieselbe Stelle im Beet pflanzen. Insbesondere bei veredelten Tomaten ist die Gefahr, dass diese von Bodenkrankheiten befallen werden, relativ gering.
Ansonsten sollten Sie jedoch lieber eine neue Stelle für den Tomatenanbau wählen oder die Erde austauschen. In der Regel reicht es, wenn rund vier Jahre vergehen, bis Sie die Tomatenpflanzen wieder in dasselbe Beet pflanzen. In der Zwischenzeit können Sie Pflanzen anderer Familien auf das Beet pflanzen. Besonders hübsch ist eine Zwischenkultur mit Tagetes oder Kapuzinerkresse.
Richtig pflegen
Tomatenpflanze pflegen
Eine gesunde, ertragreiche Tomatenpflanze mit leckeren Früchten – das ist sicherlich das Ziel aller leidenschaftlichen Tomatenliebhaber:innen. Doch was gibt es dabei alles zu beachten?
In folgendem Beitrag finden Sie fünf schnelle, hilfreiche Tipps für die Pflege von Tomaten.
Direkt nach dem Einpflanzen freut sich Ihre Tomatenpflanze, ausgiebig gewässert zu werden, damit der Wurzelballen bestens mit der Gartenerde verwächst. Nachdem die Wurzeln Ihrer Tomatenpflanzen im Boden gut angewachsen sind, gilt es, Ihre Schützlinge gleichmässig und regelmässig zu giessen. Insbesondere an heissen Tagen benötigen die Tomaten viel Feuchtigkeit. Ein trockener Boden und schlapp herunterhängende Blätter sind meistens ein gutes Indiz dafür, dass Sie wieder zur Giesskanne greifen dürfen. Aber aufgepasst: Während der Mittagshitze kann es dazu kommen, dass die Pflanze ihre Blätter hängen lässt, obwohl sie genügend Wasser hat. Giessen Sie daher erst in den Abendstunden oder frühen Morgenstunden, wenn Sie sicher sein können, dass der Wassermangel tatsächlich die Ursache für die herunterhängenden Blätter ist.
Nutzen Sie am besten regelmässig die Fingerprobe um festzustellen, ob wieder gegossen werden sollte. Wichtig ist dabei, die Tomaten langsam zu giessen. So kann das Wasser den Boden bis zu den Wurzeln der Pflanze gleichmässig durchdringen.
Achten Sie beim Wässern Ihrer Tomatenpflanzen unbedingt darauf, nur im Wurzelbereich zu giessen und die Blätter der Pflanze trocken zu lassen. So können Sie verhindern, dass sich die lästige Kraut- und Braunfäule bei Ihren Tomaten ausbreitet. Denn die feuchten Blätter sind quasi ein offenes Tor für die Pilzerreger. Wir empfehlen Ihnen, die Pflanzen morgens zu giessen, damit das Wasser auf dem Laub über den Tag hinweg wieder trocknen kann.
Tomaten gehören zu den sogenannten Starkzehrern. Die beliebte Gemüsepflanze benötigt daher viele Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und um aromatische und leckere Früchte auszubilden.
Düngen Sie Ihre Tomatenpflanzen daher während der Blüte- und Fruchtbildung ungefähr einmal die Woche mit einem speziellen Tomatendünger wie dem Gesal Tomaten- und Kräuterdünger oder dem organischen Gesal BIO Tomaten- und Peperonidünger. Das darin enthaltene Kalium unterstützt Ihre Tomatenpflanzen dabei, aromatische Früchte auszubilden. Weitere Tipps erhalten Sie in unserem Ratgeberbeitrag " Tomaten düngen".
Um den grösstmöglichen Ernte-Erfolg zu erzielen, ist das regelmässige Ausgeizen von Tomatenpflanzen ein unabdingbarer Schritt in Ihrer Pflege-Routine. Dabei werden sogenannte kleine Geiztriebe, welche zwischen zwei ausgebildeten Haupttrieben wachsen, entfernt.
Im August können Sie die Triebspitze der Pflanze sowie neu wachsende Blüten zurückzuschneiden. Da zu diesem Zeitpunkt keine neuen Früchte mehr heranreifen können, schenken Sie Ihrer Gemüsepflanze so die Energie, bereits wachsende Früchte auszubilden. Auch die untersten Blätter der Tomate können Sie im Sommer regelmässig entfernen, um einer Ausbreitung von Pilzerkrankungen durch entstandene Feuchtigkeit vom Giessen entgegenzuwirken.
Nutzen Sie zu diesem Zwecke eine saubere Gartenschere oder ein scharfes Messer, um starke Verletzungen und Infektionen der Schnittwunde zu vermeiden.
Die für Tomaten gefährlichste und leider häufigste Erkrankung ist die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora). Dieser Pilzerreger zeigt sich bei Tomaten an braunen Verfärbungen an den Blättern und im späteren Stadium an sich braun färbenden Früchte. Doch neben dieser Pilzerkrankung können auch Weisse Fliegen oder Blattläuse Ihren Tomatenpflanzen zu schaffen machen. Wie Sie die drei häufigsten Krankheiten und Schädlinge an Tomaten frühzeitig erkennen und behandeln können, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
Im Juli können Sie sich bereits an Ihrer ersten Tomatenernte erfreuen. Bei Tomatenpflanzen im Gewächshaus sind die Früchte zum Teil sogar schon früher reif. Insgesamt dauert die Erntezeit bei Tomaten bis zum ersten Frost im Herbst an. Die Früchte sind grundsätzlich dann erntereif, wenn sie eine intensive Farbe ausgebildet haben. Haben Sie beispielsweise eine Tomatenpflanze mit gelben Früchten gepflanzt, werden diese Früchte im Laufe der Zeit keine rote Farbe annehmen, sondern, wenn sie nicht geerntet werden, einfach abfallen. Auch mit dem Drucktest können Sie überprüfen, ob die Tomaten bereit sind, in Ihre Küche zu ziehen: Sind die Tomaten noch unreif, fühlen sie sich steinhart an. Grüne, unreife Tomaten sind aufgrund ihres für Nachtschattengewächse typischen Solaningehalts giftig.
Doch keine Sorge, falls Sie zum Ende der Erntesaison noch leicht grüne Früchte an Ihren Tomatenpflanzen entdecken: Sie können diese ganz einfach im Haus nachreifen lassen. Packen Sie dazu die noch unreifen Tomaten in Zeitungspapier oder eine Tüte ein und lassen Sie diese an einem warmen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit liegen.
Tipp: Legen Sie einen Apfel zu den Tomaten, denn das in Äpfeln enthaltene Reifegas Ethylen unterstützt den Reifeprozess Ihrer Tomaten. So können Sie sich bereits nach kurzer Zeit an reifen Tomaten mit vollem Geschmack erfreuen!
Sie können gar nicht genug kriegen von Ihren leckeren Tomaten im Garten? Wie Sie nach erfolgreicher Ernte aus Ihren Lieblingstomaten Samen für die nächste Saison gewinnen können, zeigen wir Ihnen hier Schritt für Schritt.
Wenn Sie planen, Tomaten selbst auszusäen, werden Sie sicherlich früher oder später mit der Wahl zwischen samenfestem und hybridem Saatgut konfrontiert. Die unterschiedlichen Samen wirken sich dabei auf die Eigenschaften der Keimlinge aus.
Im oben bereits erwähnten Beitrag zur Gewinnung von Tomatensamen erhalten Sie ausführlichere Infos zu dem Unterschied zwischen samenfesten und hybriden Tomatensamen. So gelingt Ihre nächste Tomaten-Aussaat ganz ohne böse Überraschungen!
Weitere Artikel für den eigenen Gemüseanbau
Hiermit gelingt Ihnen die Tomatenpflege