Warum Sie sich gut um die Gesundheit Ihrer Bäume kümmern sollten
Extreme Temperaturschwankungen, Trockenheit, Stürme und Schädlinge: Unsere Bäume haben aktuell mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Zwischen 100.000 bis 300.000 Hektar der deutschen Baumbestände sind inzwischen extrem geschädigt. Dabei sind gesunde Bäume aktuell wichtiger denn je – schliesslich produzieren sie grosse Mengen Sauerstoff, binden CO₂, filtern die Luft, spenden Schatten und bieten vielen Tieren reichlich Nahrung. Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie als Hobbygärtner auch im Kleinen dazu beitragen können, unsere Baumbestände zu stärken und zu schützen? Wie es geht, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Das verändert sich in der Natur
So helfen Sie ihrem Baum
Ist doch ganz klar: Wenn in der Sommerhitze wochenlang kein Regentropfen fällt, brauchen besonders Jungbäume Ihre Unterstützung. Bäume, die zwischen Steinplatten und Asphalt nur wenig Wasser abbekommen, sind besonders auf zusätzliches Wasser angewiesen. Ganz wichtig hierbei: lieber seltener, aber dafür durchdringend bewässern. Nur so kann das Wasser auch in die unteren Bodenschichten sickern. Das funktioniert prima, indem Sie Ihren Gartenschlauch in den Bereich der Baumwurzel legen und das Wasser über mehrere Stunden mit wenig Druck herausträufeln lassen.
Hygiene und Wundverschluss
Besonders bei geschwächten Bäumen kann eine richtig durchgeführte Schnittmassnahme wahre Wunder bewirken. Das gezielte Entfernen von Ästen entlastet den Baum, sodass er seine Energie in die verbleibenden Triebe umleiten kann. Insbesondere bei einseitig austreibenden Bäumen können Sie durch die Korrektur der Wuchsrichtung die Stabilität erhöhen. Mit dem Auslichten der Baumkrone lässt sich ausserdem die Angriffsfläche für Sturmschäden mindern; die nachwachsenden Triebe sind flexibler und brechen im Wind nicht so schnell ab. Dank der verbesserten Durchlüftung der Baumkrone haben Pilzkrankheiten schlechte Karten.
Mindestens genauso wichtig wie der fachgerechte Schnitt ist die Säuberung der Schnittgeräte und ein fachgerechter Wundverschluss. Besonders wenn einige der zu beschneidenden Bäume bereits unter Schädlings- oder Pilzbefall leiden, muss das Schneidewerkzeug nach jeder Pflanze ordentlich desinfiziert werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass Sie mit dieser eigentlich gut gemeinten Massnahme Krankheiten oder Schädlinge zwischen den Bäumen übertragen. Zum Desinfizieren der Geräte sind im Fachhandel spezielle Reinigungssprays erhältlich, Sie können aber auch einfach Spiritus benutzen.
Die offenen Schnittwunden bieten für den Baum eine zu vermeidende Angriffsfläche für Fäulnis und Pilzkrankheiten. Gesunde Bäume zeigen deshalb eine beträchtliche Fähigkeit, die entstandenen Schnittwunden eigenständig wieder zu verschliessen. Vor allem bei Schnittwunden mit einem Radius von 10 cm und mehr kann es aber Jahre dauern, bis der Baum die offenen Stellen selbstständig verschlossen hat. Auch bei einem kräftigen Baum empfehlen wir dann, die Wunde unbedingt zu behandeln. Zum Versiegeln sind spezielle Wundverschlussmittel auf Basis von Baumwachsen erhältlich, die Sie wie ein Pflaster auf den Rand der Schnittwunde streichen oder sprühen. So kann der Baum die Schnittstelle besser überwachsen und an das schnell trocknende Holz in der Astmitte gelangt noch genügend Luft.
Schädlinge abwehren
Frostspanner und Ameisen sind für einen kräftigen Baum eigentlich kein Problem und in den meisten Sommern treten sie in so geringer Zahl auf, dass das Anbringen von Leimringen eigentlich nicht erforderlich ist. Waren die Witterungsbedingungen dann aber mal wieder günstig, geht es plötzlich ganz schnell: Laub, Knospen und Triebspitzen sind für die Insekten echte Leckerbissen und von jetzt auf gleich steht der Baum komplett kahl dar. Besonders junge oder geschwächte Bäume werden dadurch in ihrem Wachstum beeinträchtigt und haben oft noch Jahre danach eine geminderte Frucht- und Blütenbildung. Darunter leiden vor allem Nützlinge, die auf die Nahrungsquelle angewiesen sind. Dann ist das rechtzeitige Anbringen von Leimbarrieren eine hilfreiche Massnahme, um den Baum vor einer allzu hohen Belastung durch Frassschäden zu schützen. Egal ob Leimring oder Leimspray: Bei der Produktauswahl sollten Sie in jedem Fall darauf achten, dass es sich um einen Naturleim handelt. Dieser ist immer noch klebrig genug, um Ameisen und Frostspannern das Erklimmen des Baums zu erschweren. Vögel und andere Nützlinge schaffen es hingegen leicht, sich von der Klebefläche zu lösen, falls sie versehentlich einmal darauf gelandet sein sollten. Damit Vögel in ihrer Anflugbahn auf den Baum gar nicht erst in die Nähe des Leims kommen, ist auch die Stammhöhe entscheidend, auf der Sie diesen anbringen: 60 bis 80 cm über dem Boden sind optimal, um das Risiko für Nützlinge zu minimieren.
Ameisen sind doch eigentlich Nützlinge – weshalb sind sie für den Baum dann eine Gefahr? Die Ameisen schaden Ihrem Baum nicht direkt, sondern ihre grosse Vorliebe für Blattläuse, die einen süssen Saft, den sogenannten Honigtau, ausscheiden. Die Ameisen wissen genau, dass die Blattsauger durch ihre Tätigkeit am Baum zu einer echten Delikatesse werden. Sie transportieren diese deshalb gezielt auf die entsprechenden Bäume und schützen sie so vor anderen Fressfeinden. Bei entsprechend grossen Ameisenkolonien und ausreichend vielen Blattläusen gerät auf diese Weise das Gleichgewicht im Baum durcheinander. Zu den Schäden durch die ungewöhnlich grosse Insektenzahl kommt hinzu, dass die Ameisen ihre Nester gezielt im Wurzelbereich der jeweiligen Bäume anlegen, um nah an der beliebten Nahrungsquelle zu sein.
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