Sonnenblume, Storchschnabel und Sonnenhut – mit farbenfrohen Blumen können Sie Bienen im Sommer immer eine Freude machen. Doch wie können Sie die kleinen Hautflügler ganzjährig bei der Futtersuche unterstützen? Denn gerade im Frühjahr und Herbst ist die Nahrung knapp. Wir möchten Ihnen daher zeigen, welche bienenfreundliche Pflanzen auch im März und November blühen. Ausserdem verraten wir Ihnen drei Tipps, wie Sie ein bienenfreundliches Blumenbeet anlegen.
Was summt denn da?
Obwohl die Honigbiene keine zwei Zentimeter Körpergrösse erreicht, gehört sie zu den wichtigsten Nutztieren: Denn die schwarz-gelben Hautflügler bestäuben rund 80 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen. Wenn Sie sich nun fragen, wer die anderen 20 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen bestäubt: Diese teilen Hummeln, Fliegen, Schmetterlinge und andere Pollensammler unter sich auf. Viele von ihnen sind sogar auf nur eine Pflanzenfamilie spezialisiert. Das bedeutet: Sie fliegen ausschliesslich Pflanzenarten an, die zu einer einzigen Familie gehören. So sammelt beispielsweise die Frühe Doldensandbiene nur Pollen von Doldenblütlern. Man findet die Wildbiene daher vorrangig auf Giersch, Wiesen-Kerbel oder Wilder Möhre.
Durch Monokulturen, Abholzungen und Flächenversiegelung verschwinden jedoch nach und nach die Lebensräume und mit ihnen auch einzelne Pflanzenarten. Das macht es für die spezialisierten Bestäuber immer schwieriger, genügend Pollen und Nektar zum Überleben zu finden. Mittlerweile gelten viele Bienenarten als stark gefährdet. Umgekehrt können seltene Pflanzenarten nur erhalten werden, wenn es Insekten gibt, die sich darauf verstehen, diese Pflanzen zu bestäuben. Herrscht also ein gewisser „Bienen-Fachkräftemangel“, sieht es für die Vermehrung und Erhaltung seltener Pflanzenarten schlecht aus.
Um selbst tätig zu werden und die Hummeln, Honigbienen oder auch Schmetterlinge bei ihrer Suche nach Nektar und Pollen zu unterstützen, sind drei Punkte besonders wichtig.
Kiesflächen, unbepflanzte Steingärten oder zubetonierte Vorgärten sind für Bienen und andere Insekten der reinste Albtraum. Pflanzen Sie stattdessen bienenfreundliche Stauden, setzen Sie Blumenzwiebeln oder legen Sie einen Kräutergarten an. Auch über Obst- und Laubbäume, Beerensträucher sowie Gemüsebeete freuen sich Insekten. Generell gilt erstmal das Motto: Alles, was grün ist, wächst oder blüht, ist ein Schritt in die richtige Richtung! Auch auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie mit blühenden Kübel- und Balkonpflanzen für mehr Nahrung sorgen: Pflanzen Sie beispielsweise Schmetterlingslavendel, Strauch-Margeriten oder Verbenen und Sie werden sich schon bald über jede Menge summender Bienen freuen können!
Tipp: Pflanzen Sie am besten so vielfältig wie möglich – selbst, wenn Sie vielleicht keine spezialisierte Wildbiene im Garten haben: Honigbienen machen Sie mit einem abwechslungsreichen Speiseplan auch eine Freude!
Damit sich die Bienen das ganze Jahr über an dem leckeren Nektar und Pollen laben können, bietet es sich an, Pflanzen in den Garten zu setzen, die unterschiedliche Blütezeiten haben. Dadurch stellen Sie sicher, dass fast das ganze Jahr über immer etwas Blühendes im Garten wächst. Gerade im Frühjahr und Herbst entstehen oft Nahrungsengpässe, weil es zu wenig blühende Pflanzen gibt. Setzen Sie daher einfach ein paar Frühblüher wie Krokusse oder Schneeglöckchen in den Garten und legen Sie für den Herbst ein schönes Staudenbeet an.
Ein alter Baumstumpf zwischen Brennnesseln, Disteln und Natternkopf ist für viele Insekten ein Besuch im Schlaraffenland. Stellen Sie noch eine flache Schüssel mit Wasser dazu – gerne mit ein paar Steinen als „Inseln“ – und schon werden sich verschiedenste Gartenmitbewohner hier niederlassen.
Diese Wildheit im Garten darf auch ruhig auf andere Bereiche übertragen werden: So braucht es im Herbst keinen Kahlschlag im Garten. Viele Stauden sollten auch erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, denn während der kalten Wintermonate bieten die Stängel vielen Insekten einen wunderbaren Unterschlupf.
Tipp: Sie können auch ein kleines Insektenhotel bauen und in den Garten stellen oder auf dem Balkon an die Wand hängen. Gerade bei kleineren Gärten oder Balkonen bietet sich solch ein Insektenhotel an, um Bienen auf kleinem Raum einen Rückzugsort zu geben.
Bienenfreundliche Pflanzen – mehrjährig oder einjährig?
Nachdem Sie nun einiges über die Biene erfahren haben, wollen wir auch direkt loslegen und uns den bienenfreundlichen Pflanzen widmen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sie mit heimischen Blühpflanzen, die eine offene Blüte haben, in der Regel goldrichtig liegen. Hingegen sind Blumen mit gefüllten Blüten oder hochgezüchtete Sorten, die kaum noch Nektar und Pollen enthalten, sowie reine Grünpflanzen oftmals nicht besonders bienenfreundlich.
Für einen bienenfreundlichen Garten oder ein bienenfreundliches Blumenbeet bieten sich mehrjährige Pflanzen an, die eisige Winter relativ problemlos überstehen und somit mehrere Jahre lang im Garten wachsen können. Der Aufwand ist hierbei deutlich geringer, da man nicht jedes Jahr alles komplett neu pflanzen muss.
Wer allerdings Lust hat, im Frühjahr einzelne Blumenbeete, Balkonkäste oder Kübel neu zu bepflanzen, findet auch unter den Einjährigen eine grosse Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen wie Klatschmohn, Sonnenblumen, Natternkopf, Schmuckkörbchen oder Ringelblumen. Sie können natürlich auch eine ganze Blumenwiese für Bienen anlegen – zum Beispiel mit unserem Gesal Samen-Mix Bienenwiese.
Tipp: Auch Gemüsepflanzen sind für Bienen attraktiv. Mit einem bunten Gemüsebeet erfreuen Sie daher nicht nur Ihren eigenen Gaumen, sondern auch den Ihrer summenden Gartenmitbewohner!
Stauden, Kräuter & Zwiebelblumen
Eine Vielzahl winterharter, bienenfreundlicher Pflanzen sind unter den Stauden zu finden. So eignen sich Duftnessel, Stauden-Lavendel, Storchschnabel, Herbstanemone, Gemeine Schafgarbe, Stauden-Sonnenblume, Fetthenne, verschiedene Astern, Purpursonnenhut oder Kerzenknöterich wunderbar für ein bienenfreundliches Gartenbeet.
Ein kleines, winterhartes Kräuterbeet mit Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano sorgt ebenfalls für Stimmung bei den Bienen. Und auch wenn sie bei vielen als Unkraut verschrien sind, besuchen Bienen Gundelrebe, Klee und Löwenzahn ausgesprochen gerne. Leider eignen sich diese Wildkräuter oftmals nicht für ein buntes Blumenbeet, da sie in der Regel dominanter sind als die übrigen Pflanzen. So könnte es passieren, dass am Ende nur noch die Gundelrebe im Beet wächst, während sich alle anderen Pflanzen verabschiedet haben. Diese heimischen Kräuter sind daher eher etwas für die „wilde Ecke“ im Garten.
Weitere winterharte Bienenweiden lassen sich unter den Knollen- und Zwiebelpflanzen finden. Hier sorgen beispielsweise Krokus, Sibirischer Blaustern, Schneeglöckchen oder Winterlinge in den ersten Monaten des Jahres für Nahrung.
Die unten stehende Tabelle gibt Ihnen einen kleinen Überblick über verschiedenste mehrjährige und winterharte Blumen, die sich wunderbar für ein ganzjährig farbenfrohes Bienenbeet eignen. Dabei kann die konkrete Blütezeit je nach Art und Sorte variieren. Natürlich spielt auch der Witterungsverläuft eine grosse Rolle.
Pflanzen | März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember |
Blauer Bubikopf |
| x | x | x | x | x |
| |||
Christrose |
| x | x | |||||||
Duftnessel |
| x | x | x |
| |||||
Echte Schlüsselblume | x | x | x |
|
|
|
|
|
|
|
Färberkamille |
| x | x | x | x |
| ||||
Gelber Sonnenhut |
| x | x | x |
| |||||
Gemeine Schafgarbe |
| x | x | x | x | x |
| |||
Grossblumige Kokardenblume |
| x | x | x | x |
| ||||
Grossblättriger Phlox |
| x | x | x |
| |||||
Grossblumiges Mädchenauge |
| x | x | x | x | x |
| |||
Herbst-Anemone |
| x | x | x |
| |||||
Herbst-Sonnenbraut |
| x | x | x | x |
| ||||
Hohe Fetthenne |
| x | x | x |
| |||||
Hohe Schlüsselblume | x | x | x |
|
|
|
|
|
|
|
Kerzenknöterich |
| x | x | x | x | x |
| |||
Kissen-Aster |
| x | x | x |
| |||||
Kissen-Primel | x | x |
|
|
|
|
|
|
|
|
Kornblumenaster |
| x | x | x | x | x |
| |||
Kriechender Günsel |
| x |
| |||||||
Echter Lavendel (Lavendula angustifolia) |
| x | x | x | x |
| ||||
Lenzrose | x | x | x |
| ||||||
Myrtenaster |
| x | x |
| ||||||
Blaue Katzenminze |
| x | x | x | x | x |
| |||
Prachtkerze |
| x | x | x | x |
| ||||
Purpurglöckchen |
| x | x | x | x |
|
|
|
|
|
Purpursonnenhut |
| x | x | x |
| |||||
Pyrenäen-Aster |
|
|
|
|
| x | x | x |
|
|
Rosmarin |
| x | x | x |
| |||||
Sonnenauge |
| x | x | x | x |
| ||||
Sonnenhut |
|
|
|
|
| x | x | x |
|
|
Staudensonnenblume |
| x | x | x | x | x |
| |||
Steppen-Salbei |
|
|
| x | x | x |
|
|
|
|
Storchschnabel 'Rozanne' |
| x | x | x | x | x | x |
| ||
Weitere Storchschnabelarten |
|
| x | x | x | x | x |
|
|
|
Winteraster / Gartenchrysantheme |
| x | x | x | x |
| ||||
Zierlauch |
| x | x | x | x | x | x |
|
|
|
Und wenn noch etwas Platz neben dem Blumenbeet ist, können Sie natürlich auch bienenfreundliche Gehölze pflanzen: Eine der ersten Nahrungsquellen im Jahr ist beispielsweise die Sal-Weide. Daneben versorgen Rosskastanien, Ahornarten oder blühende Obstbäume wie Kirsche, Apfel oder Birne hungrige Bienen mit Nahrung – zugleich sehen die Obstbäume in ihrem Blütenkleid einfach traumhaft aus! Auch einige Wildobstarten kommen sehr früh zur Blüte. Zu nennen sind hier beispielsweise die Kornelkirsche, die Kupfer-Felsenbirne oder die Schlehe.
Ebenfalls erfreut zeigen sich Bienen über blühende Sträucher wie Forsythien oder Schneebälle. Statt eines Zauns können Sie eine Hecke aus Berberitze oder Liguster anlegen. Die bietet nicht nur Insekten, sondern auch Vögeln oder Igeln einen Unterschlupf.
Los geht's!
Erster Tipp
Im Spätsommer, wenn der Boden noch wunderbar erwärmt ist und die Temperaturen allmählich sinken, zugleich aber noch weit entfernt sind von der 0-Grad-Marke, ist ein guter Zeitpunkt, um Stauden, Ziergehölze oder Beerensträucher zu pflanzen. Alternativ können Sie die bienenfreundlichen Pflanzen auch im Frühling nach den letzten Frösten pflanzen und sich dann bereits im Sommer an der ersten Blüte freuen.
Möchten Sie zwischen die Stauden noch ein paar Krokus- oder Schneeglöckchenzwiebeln setzen, sind die Wochen im Herbst ebenfalls empfehlenswert. Selbst Ende November können Sie noch Zwiebelblumen einpflanzen, wenn der Boden nicht gefroren ist. Tipp: Damit die Knollen und Zwiebeln nicht von Mäusen angefressen werden, ist ein Netz oder Korb als Schutz hilfreich.
Zweiter Tipp
Während sich der Stauden-Lavendel auf eher sandigen, trockenen Böden an einem vollsonnigen Standort wohlfühlt, bevorzugen Herbst-Anemonen einen nährstoffreichen und mässig-feuchten Standort im Halbschatten. Vor der Anlage eines Bienenbeetes sollte man sich daher Gedanken machen, welche Vorlieben die jeweiligen Pflanzen haben. Vertragen sie Kalk, brauchen sie viele Nährstoffe, bevorzugen sie einen feucht-lehmigen oder einen trocken-sandigen Boden? All diese Faktoren beeinflussen die Pflanze. Einige Pflanzen sind robust und können auch an weniger optimalen Standorten gedeihen. Andere werden dadurch geschwächt, bleiben klein im Wachstum und sind anfälliger für Krankheiten.
Dritter Tipp
Der Biene ist es sicherlich einerlei, ob die höheren Pflanzen vorne stehen oder hinten, ob die Farben gut zusammenpassen oder die Wuchsformen harmonieren. Doch wenn das Bienenbeet auch ein kleines Schmankerl für unser Auge sein soll, gibt es drei wichtige Punkte zu beachten:
Nach den ganzen Informationen haben wir für Sie noch eine schöne Inspiration für ein bienenfreundliches Blumenbeet. In diesem Beet finden sich verschiedenste bienenfreundliche Pflanzen wie duftender Lavendel, weisser Riesen-Zierlauch oder pink blühende Prachtkerzen, wieder. Je nach Art beziehungsweise Sorte reichen die Blütezeiten von April bis Oktober, sodass die Bienen über mehrere Monate hinweg mit Nahrung versorgt werden. Auch für das eigene Auge sind die in Violett, Weiss oder Lavendelblau blühenden Blumen ein zauberhafter Anblick.
Die ausgewählten Pflanzen sind winterhart, sonnenverliebt und trockenheitstolerant. Wenn Sie sie also mal beim Giessen vergessen haben sollten, nehmen sie Ihnen das keineswegs übel. Am wohlsten fühlen sie sich an sonnigen, maximal halbschattigen Standorten. Der Boden sollte gut durchlässig sein und eher zu Trockenheit als zur Feuchtigkeit neigen. Im Frühjahr freuen sie sich über eine Nährstoffgabe, beispielsweise mit dem Gesal Universal Langzeitdünger mit Schafwolle, verhalten sich aber sonst recht pflegeleicht.
Alle Punkte im Überblick:
Standort: sonnig, maximal halbschattig
Boden: trocken bis mässig frisch, gut durchlässig
Nährstoffbedarf: geringer bis mittlerer Nährstoffgehalt
Wasserbedarf: geringer bis mittlerer Wasserbedarf
Blütezeit des Beetes: April bis Oktober
Breite/Länge des Beetes: 2 Meter x 1,50 Meter
Blütenfarben: Von Weiss über Pink bis Violett und Blau
Und das sind die bienenfreundlichen Pflanzen im Bienenbeet:
Nummer |
Sorte |
Höhe |
Breite |
Blütezeit |
Blütenfarbe |
1 |
Riesen-Zierlauch 'Mount Everest' |
120 cm |
30 cm |
Mai bis Juni |
Weiss |
2 |
Prachtkerze 'Siskiyou Pink'
|
80 cm |
40 cm |
Juli bis Oktober |
Rosa-Pink |
3 |
Lavendel 'Hidcote Blue'
|
50 cm |
40 cm |
Mai bis August |
Violett |
4 |
Rosmarin 'Blue Winter'
|
60 cm |
40 cm |
Mai bis August |
Blau |
5 |
Teppich-Phlox 'White Delight'
|
15 cm |
30 cm |
April bis Juni |
Weiss |
6 |
Hohe Fetthenne 'Carl' |
40 cm |
45 cm |
August bis September |
Dunkles Rosa |
7 |
Blaue Katzenminze 'Kit Cat' |
30 cm |
40 cm |
Mai bis August |
Blau-violett |
Warten Sie mit dem Rückschnitt der Stauden bis zu Frühjahr. Denn die Stauden bieten Insekten gute Rückzugsorte während des kalten Winters. Kranke Stauden sollten Sie allerdings noch im Herbst schneiden.
Das könnte Sie auch interessieren
Produkte für insektenfreundliches Gärtnern