Bunte Vielfalt im Kräuterbeet
Es sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch noch gesund und bienenfreundlich: Ein bunt zusammengestelltes Kräuterbeet verschönert Ihr Gartenbeet oder Ihren Balkonkasten und beschenkt Sie das ganze Jahr über mit frischen Kräutern. Aber worauf kommt es beim Pflanzen eines Kräuterbeets an und welche Kräuter passen zusammen? Wir liefern Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Tipps und Empfehlungen zur Kräuterzucht!
Einige Faktoren sind dafür entscheidend, dass Ihre Kräuter bestens miteinander harmonieren. So freuen sich die Pflanzen besonders über Nachbarn mit ähnlichen Standortansprüchen. Die Lichtverhältnisse, Bodenbeschaffenheit als auch die vorhandene Feuchtigkeit in der Erde spielen dabei wichtige Rollen.
Viele Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Basilikum mögen beispielsweise sonnige Standorte, manche Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch fühlen sich hingegen im hellen Halbschatten wohl und Bärlauch oder Waldmeister bevorzugen sogar halbschattige bis schattige Plätze. Und während sich beispielsweise Petersilie über einen nährstoffreichen, humosen und durchlässigen Boden freut, sind Thymian und Rosmarin von einem nährstoffarmen, trockenen und leicht sandigen Boden begeistert. Damit Ihre Pflanzen sich also optimal entfalten können, quartieren Sie am besten Kräuter mit ähnlichen Bedürfnissen beieinander ein. Wir empfehlen ausserdem, einjährige und mehrjährige Kräuter nicht zusammen ins Beet zu pflanzen, da die Wurzeln der mehrjährigen Pflanzen durch die ständige Neubepflanzung beschädigt werden könnten. Alternativ können Sie Ihre Kräuterlieblinge aber natürlich auch mit genügend Abstand zueinander einpflanzen.
Auch unter den Kräutern gibt es ewige Einzelgänger. So sind manche Kräuter wie Minze besonders starkwüchsig und verdrängen andere Kräuter gerne mal aus dem Beet. Pflanzen Sie diese daher am besten mit einer Wurzelsperre in Ihr Beet oder solo in einen schönen Kräutertopf. Engelwurz, Liebstöckel oder Wermut freuen sich ebenfalls über etwas mehr Privatsphäre.
Die beliebtesten Küchenkräuter, zu denen beispielsweise Basilikum, Rosmarin oder Petersilie zählen, lassen sich im Hinblick auf ihre Lichtbedürfnisse grob in drei Gruppen einteilen: Die mediterranen Sonnenanbeter, Schattenfreunde sowie kleine Waldkräuter.
Mediterrane Sonnenanbeter
Mediterrane Kräuter wie Thymian und Rosmarin mögen es am liebsten sonnig, warm und nährstoffarm. Die trockenheitsliebenden Pflanzen möchten am nur sparsam gegossen werden, da sie keine dauerhafte Feuchtigkeit vertragen. Idealerweise arbeiten Sie für diese Sonnenfreunde zusätzlich Sand ins Beet ein, um einen optimalen Wasserabfluss zu garantieren. Zu den Mittelmeerkräutern zählen ausserdem Salbei, Bohnenkraut und Lavendel. Auch Oregano und das beliebte Basilikum mögen es gerne sonnig, bevorzugen allerdings einen lockeren und nährstoffreichen Boden, den Sie idealerweise mit etwas Kompost anreichern.
Schattenfreunde
Einen hellen Platz im Halbschatten bevorzugen hingegen Schnittlauch, Petersilie, Dill oder Kerbel. Ausserdem freuen sich diese klassischen Küchenkräuter über einen leicht durchlässigen, humosen und feuchten Boden. Eine dauerhafte Nässe der Erde ist allerdings zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäulnis führen kann. Machen Sie daher vor dem Giessen die Fingerprobe: Fühlt sich die Erde noch leicht feucht an, lassen Sie die Giesskanne stehen. Ist die Erde bereits krümelig und trocken, können Sie wieder giessen.
Kleine Waldkräuter
Bärlauch oder Waldmeister bevorzugen schattige Plätze mit leicht kalkhaltigen, humosen und feuchten Böden, wie sie auch im Wald zu finden sind. Besonders gut eignen sie sich daher auch für die Unterpflanzung von Ziergehölzen oder Laubbäumen. Im Sommer freuen sie sich dann über die zarten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Baumkronen suchen.
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick, welche beliebten Kräuter lieber in ein sonniges oder schattiges Beet steigen – so gelingt der nächste Anbau im Kräuterbeet oder im Balkonkasten gewiss!
Kräuter | Sonne | Halbschatten | Schatten |
Thymian | X | ||
Rosmarin | X | ||
Salbei | X | ||
Lavendel | X | ||
Bohnenkraut | X | ||
Currykraut | X | ||
Oregano | X | ||
Basilikum | X | ||
Majoran | X | ||
Fenchel | X | ||
Zitronenmelisse | X | X | |
Liebstöckel | X | X | |
Borretsch | X | X | |
Koriander | X | X | |
Kerbel | X | X | |
Dill | X | X | |
Schnittlauch | X | ||
Petersilie | X | ||
Waldmeister | X | X | |
Bärlauch | X | X |
Beim Anbau Ihrer Lieblingskräuter haben Sie die Qual der Wahl: Denn die leckeren Pflanzen machen sowohl im Gartenbeet, auf Balkon und Terrasse als auch auf der Fensterbank eine gute Figur.
Eine besonders optisch ansprechende Möglichkeit ist das Anlegen einer sogenannten Kräuterschnecke im Garten. Diese bietet durch ihren Aufbau für viele Kräuter ideale Standortbedingungen, da das in die Höhe ragende Beet eine Aufteilung nach verschiedenen Vorlieben ermöglicht. So können Sie beispielsweise schattenliebende Kräuter eher nach unten pflanzen, während Sonnenanbeter in exponierter Lage ganz oben stehen. Auch den Boden können sie dementsprechend variieren: Während Rosmarin und Thymian oben in kargerer, trockener Erde stehen, sind die weiter unten wachsenden Schattenfreunde in humoser, frischer Erde. Dadurch steht Ihnen eine besonders grosse Kräutervielfalt zur Verfügung.
Die meisten Kräuter können Sie auch ganz bequem in Topfkulturen auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Wir empfehlen Ihnen, immer auf einen ausreichend grossen Topf mit Wasserabzug zu achten. Gerade Kräuter wie Zitronenmelisse oder Liebstöckel, die ein bis zwei Meter Höhe erreichen können, brauchen einen schönen grossen Topf, der Ihnen genügend Platz bietet. Die meisten Kräuter bleiben jedoch niedrig und können daher problemlos in den Balkonkasten gepflanzt werden. Achten Sie vor dem Kauf der Kräuter immer auf die Wuchshöhe und -breite, um genügend Spielraum einzuplanen.
Den Nordbalkon zu bepflanzen ist ein Ding der Unmöglichkeit? Das stimmt so nicht, denn auch auf dem schattigen Balkon ist die Kräuterzucht problemlos möglich – so gedeihen Petersilie, Minze oder auch Schnittlauch bestens an einem schattigen Plätzchen.
Ein buntes Kräuterbeet ist nicht nur für uns schön anzusehen: Blühende Küchenkräuter sind auch bestens für eine Bienenweide geeignet. Die bienenfreundlichen Pflanzen bieten den Nützlingen wertvolle Nahrung und haben somit einen hohen ökologischen Stellenwert.
Damit es bei Ihnen Zuhause fleissig summt, sollten Sie Ihre Kräuterlieblinge bis zur Blüte stehen lassen, damit die Bienen diese anfliegen können. Viele Kräuterblüten sind genau wie die Blätter auch essbar und eignen sich wunderbar zum Würzen und Dekorieren in der Küche. Eine grosse Ausnahme bilden jedoch Petersilien- und Waldmeisterblüten – diese sollten Sie nicht verzehren!
Wenn Sie den Bienen über den grösstmöglichen Zeitraum Futter bieten wollen, lohnt es sich, Kräuter mit unterschiedlichen Blühzeiten ins Beet zu setzen – so haben Sie ab April bis November hübsche Kräuterblüten zur Verfügung.
Besonders bienenfreundliche Kräuter sind Rosmarin, Estragon, Oregano, Borretsch, Schnittlauch, Bohnenkraut oder Thymian. Auch Echter Koriander, Liebstöckel, Löwenzahn, Melisse, Minze, Spitzwegerich und Petersilie locken die unerlässlichen Bestäuber an. Eine Kräuterschnecke im Garten eignet sich dabei besonders gut für Bienen, da in den Hohlräumen der Trockenmauer Nisthilfen für die kleinen Nutztiere errichtet werden können. So macht es sich insbesondere die Mauerbiene mit ihren Nachkommen gerne in den Erdlöchern und Ritzen gemütlich.
Kräuter sind echte Allrounder. Sie machen sich nicht nur gut im Salat oder Sommer-Cocktail – auch bei der nächsten Erkältung sind Sie gut damit beraten, zum Kräuterbeet zu greifen. Heilkräuter finden dabei vielfältige Verwendungen bei Erkrankungen, von Kopfschmerzen bis zu Einschlafstörungen.
So soll der wohlriechende Lavendel beruhigend bei Nervosität und innerer Unruhe wirken, da es die Konzentration des Stress-Hormons Kortisol sinken lässt.
Auch die Zitronenmelisse mit ihrem fruchtig-aromatischen Duft darf in keinem Heilkräuterbeet fehlen. Die darin enthaltenen ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe sollen bei Schlaf- und Angststörungen helfen und zudem krampflösend und antibakteriell wirken.
Viel mehr als ein nerviges Unkraut ist ausserdem die Brennnessel. Dem Heilkraut werden vielzählige Effekte nachgesagt, so soll es unter anderem entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. So soll bei Harnwegs- oder Nierenleiden ein Brennnesseltee unterstützend helfen.
Die meisten Kräuter beschenken Sie in den warmen Frühlings- und Sommermonaten mit einer duftenden Ernte, doch auch im Winter gedeihen einige winterharte Kräuter bedenkenlos. So trotzen Schnittlauch und Petersilie den eisigen Temperaturen. Auch Thymian und winterharte Salbeisorten halten dem Winter entgegen.
Bei längeren Frostperioden empfehlen wir, das Kräuterbeet mit wärmendem Material wie Jute, Vlies oder Laub zu bedecken, um Ihre grünen Lieblinge vor dem Vertrocknen zu schützen. Die eisige Wintersonne in Kombination mit frostigen Temperaturen kann nämlich dazu führen, dass die Pflanzen Feuchtigkeit an die Luft abgeben, zugleich aber kein neues Wasser aus dem Boden holen können, da es noch gefroren ist. Das Endergebnis dieses Dilemmas ist eine vertrocknete Pflanze.
Die leckeren Küchenkräuter eignen sich aber nicht nur für ein reines Kräuterbeet, sondern sind auch bestens für eine Mischkultur mit Gemüse, Sträuchern oder Blumen geeignet. Ein bunt gemischtes Beet im Garten ist nämlich nicht nur platzsparend, es bewirkt auch Synergieeffekte. So kann das Bohnenkraut Ihre Bohnen vor lästigen Blattläusen schützen, während der allseits beliebte Dill versucht, die Kohlweisslinge von Ihrem Kohlgemüse abzuhalten. Zugleich locken die nektar- und pollenreichen Blüten zahlreicher Kräuter Bienen an, die zur Bestäubung der Gemüsepflanzen benötigt werden, damit sie reichlich Früchte bilden können – somit schaffen wir eine Win-Win-Situation für Biene und Mensch!
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