Anleitung für eine saftig-süsse Ernte
Tomatenpflanzen sind richtige Energiefabriken. Neben den Früchten bildet die Pflanze im Sommer aber auch zahlreiche Triebe und Blätter, die ebenfalls etwas vom Pflanzensaft abhaben möchten. Damit noch genug bei den Früchten ankommt, muss die Pflanze im Sommer regelmässig ausgegeizt werden. Beim Ausgeizen werden solche Triebe entfernt, die nicht zur Fruchtbildung beitragen und der Pflanze somit unnötig Kraft rauben. Was es genau damit auf sich hat und wie Sie zuverlässig erkennen, welche Triebe bleiben dürfen, zeigen wir Schritt für Schritt in diesem Artikel.
Qualität statt Quantität
Tomaten ausgeizen: Was so merkwürdig klingt, gehört zu den wichtigsten Pflegemassnahmen für eine reiche Ernte. Aber von Juni bis September wöchentlich die Pflanze bearbeiten, das klingt ganz schön aufwendig? Hier kommen 5 unschlagbare Argumente, weshalb sich die Mühe lohnt:
Schritt für Schritt
1
Damit die Pflanze Energie und Nährstoffe in das Ausreifen der Früchte investieren kann, müssen einige Verästelungen entfernt werden. Dazu wählen Sie am besten solche Triebe aus, an denen sich mit grosser Wahrscheinlichkeit ohnehin kaum Früchte bilden werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Geiztriebe: Diese entwickeln sich später als die fruchttragenden Haupttriebe, haben dabei mehr Blattmasse und weniger Blüten – sie geizen also mit ihren Erträgen
2
Einen Geiztrieb finden Sie in der Blattachse zweier bereits ausgebildeter Triebe. Je kleiner der Geiztrieb beim Entfernen ist, desto kleiner ist auch die Wunde, die anschliessend an Ihrer Tomatenpflanze zurückbleibt. Kontrollieren Sie die Pflanze während der Sommermonate deshalb am besten wöchentlich.
3
Sind die Triebe noch ganz frisch, können Sie sie einfach mit der Hand vom Haupttrieb der Tomatenpflanze abbrechen, mit einer Gartenschere geht es natürlich auch. Bei etwas kräftigeren Trieben sollten Sie am besten ein scharfes Messer zur Hand nehmen.
4
Die Hygiene beim Werkzeug ist wichtig, denn jeder Schnitt hinterlässt eine Wunde an der Pflanze, über die sich Krankheiten zwischen Ihren Tomaten übertragen können. Besonders wenn eine der Pflanzen bereits sichtbar erkrankt ist, sollte das Werkzeug nach Benutzung desinfiziert werden. Noch besser ist es, für diese Pflanze ein separates Messer zu verwenden.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Nicht immer ist es der klassische Geiztrieb, der mit den Erträgen spart. Vor allem wenn die Pflanze schon gut gewachsen ist, lässt sich manchmal erkennen, dass es auch grosse Haupttriebe gibt, die einfach keine Blüten bilden wollen. In diesem Fall kann es natürlich sinnvoll sein, von der Regel abzuweichen und den grossen Haupttrieb zu entfernen, um einem kleineren Trieb, oder einem Geiztrieb, eine Chance zu geben.
Die warmen Sommertage neigen sich langsam dem Ende zu und es hängen immer noch unreife Früchte an der Pflanze? Dann lohnt es sich ebenfalls grössere Triebe zu entfernen, um noch einmal alle Kraft auf die Fruchtbildung zu konzentrieren. Zu guter Letzt geht es im Spätsommer auch den Blüten an den Kragen, die sich bis zum Herbst ohnehin nicht mehr zu Früchten entwickeln werden.
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