Damit Ihr grüner Teppich im Garten lange schön bleibt, sollten Sie ihn mindestens einmal im Jahr vertikutieren. Damit entfernen Sie Mähreste, Moos und Unkräuter und halten Ihren Rasen gesund und kräftig. Vertikutieren ist eine wahre Intensivkur und gehört zu den wichtigsten Pflegemassnahmen für Ihre Rasenflächen. Alles, was Sie beim Rasenvertikutieren beachten sollten, wie Sie den richtigen Zeitpunkt und passendes Gerät finden und viele weitere Tipps erfahren Sie hier.
Das jährliche Vertikutieren ist neben dem regelmässigen Mähen und Düngen eine wichtige Voraussetzung, für einen sattgrünen und widerstandsfähigen Rasen. Doch was passiert da eigentlich? Im Prinzip verrät das schon der Name. Der Begriff setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „vertical“ (vertikal, senkrecht) und „to cut“ (schneiden) zusammen. Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe vertikal angeritzt. So werden Mähreste (der sogenannte Rasenfilz), Moos und Rasenunkräuter entfernt und der Rasen und dessen Wurzeln können wieder atmen.
Grundsätzlich sollte jede Grünfläche einmal jährlich vertikutiert werden. Ist das der Fall, reicht es sogar aus, nur in eine Richtung zu vertikutieren. Im nächsten Jahr wird dann zu 90° gedreht zur vorherigen Richtung gearbeitet. So ist der Rasen optimal mit Sauerstoff versorgt und von ungeliebten Mitbewohnern befreit.
Wurde die Rasenfläche bereits mehrere Jahre vernachlässigt, sollte unbedingt einmal in Längs- und dann in Querrichtung vertikutiert werden, sodass ein Schachbrettmuster entsteht. So garantieren Sie, dass alle Graswurzeln erreicht werden. Der Rasen wird optimal belüftet und kann Nährstoffe besser aufnehmen.
Wird jährlich vertikutiert, so wird dadurch der grüne Teppich in Ihrem Garten nachhaltig gestärkt, belüftet und kann Nährstoffe besser aufnehmen. Das stärkt das Wachstum und er wird insgesamt dichter und strapazierfähiger.
Tipp: Sie können einfach testen, ob es Zeit ist, Ihren Rasen zu vertikutieren. Fahren Sie dazu ohne Druck mit einer Harke durch Ihr Grün. Bleiben Rasenfilz oder Moose an den Zinken hängen, sollten Sie bald zum Vertikutierer greifen.
Im Grunde kann der Rasen von April bis Oktober entfilzt werden. Der perfekte Zeitpunkt ist im Frühjahr, sobald erkennbar ist, dass keine tiefwinterlichen Bedingungen mehr zu erwarten sind. Ideal ist der Zeitraum von Anfang April bis Anfang Mai. So hat der Rasen bis in die Sommermonate Zeit, sich zu regenerieren und Sie können bei Bedarf noch neuen Rasen einsäen. Tipp: Der Boden darf weder nass noch staubtrocken sein. Nur so löst sich der Rasenfilz aus den Gräsern.
Wird der Rasen im Sommer viel beansprucht, beispielweise durch spielende Kinder, sollte die Rasenpflege direkt im Frühjahr eingeplant werden. So geben Sie der Fläche genügend Zeit, sich zu erholen. Andernfalls können Sie im Spätsommer oder Herbst vertikutieren. Aufgrund der hohen Hitze und Trockenheit empfiehlt sich der Sommer weniger. Sie müssen dann sehr viel Zeit und Geduld in die Pflege aufwenden. Gefrorene Böden im Winter eignen sich gar nicht für Vertikutiervorgänge.
Bringen Sie circa drei Wochen vor dem Vertikutieren den Gesal Moos-Nein Danke! Dünger aus. Der Dünger stärkt den Rasen und das Moos kann beim Vertikutieren entfernt werden.
Bereits 1955 wurde das Vertikutierverfahren von Thomas Mascaro in den USA entwickelt. Seitdem haben sich die Geräte rasant entwickelt. Vertikutiergeräte besitzen eine motorisch angetriebene, horizontal eingebaute Achse, an der starre oder drehbar gelagerte Messer angebracht sind. Diese ritzen den Boden nur wenige Millimeter ein und entfernen so Moos und Rasenfilz. Dabei gibt es verschiedene Arten an Geräten:
Tipp: Wenn Sie sich kein Gerät für die jährliche Arbeit anschaffen möchten, können Sie sich ein passendes Gerät im Baumarkt oder im Fachhandel ausleihen.
So wichtig das Vertikutieren für eine gesunde Rasenfläche ist – leider hinterlässt das Entfilzen oft kahle Stellen und unschöne Lücken in der Grasnarbe. Auch die Rasenwurzeln werden häufig leicht beschädigt. Für eine schnelle Regeneration und Reparatur empfehlen wir eine besondere Nachsaat-Mischung. Speziell für diesen Zweck haben wir ein Kombiprodukt mit einem hochwertigen Langzeitdünger und einem natürlichen Bodenaktivator im Sortiment. Das reguliert und vitalisiert den Feuchtigkeitsgehalt und Nährstoffgehalt im Boden. Mit nur einem Arbeitsschritt verbessern Sie den Boden, düngen und säen Sie.
Befreien Sie dafür Ihren Rasen vollständig von Unkraut, Moos, Steinen und möglichen Unebenheiten. Dann bringen Sie das Produkt gleichmässig per Hand aus, harken es ein und drücken es leicht an. Für einen nahtlosen Übergang zum Rasen, säen Sie ruhig en wenig über die auszubessernden Rasenstellen hinaus. Abschliessend bewässern Sie die Rasenfläche regelmässig und intensiv. Die jungen Keimlinge müssen durchgehend feucht gehalten werden, damit sie optimal zur Keimung und in den Wachstum kommen können.
Schritt-für-Schritt
1
Schneiden Sie Ihren Rasen zunächst so kurz wie nur möglich. Wenn möglich, verwenden Sie einen Rasenmäher mit Fangkorb. So wird anfallendes Schnittgut direkt aufgefangen und liegt Ihnen nicht im Wege.
2
Je nach Fläche entscheidet sich die Wahl des passenden Vertikutierers. Mit viel Motivation, ein wenig Kraft und Geduld, können Sie auch einen Rechen / eine Harke nutzen, um Ihren Rasen anzuritzen und zu belüften. Bei grösseren Flächen empfehlen sich Geräte mit mechanischem oder elektrischem Antrieb. Egal, für welche Art Sie sich entscheiden, die Erde sollte von den Messern nicht tiefer als drei Millimeter eingeritzt werden, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu zerstören.
3
Schieben Sie den Vertikutierer zügig über die gesamte Fläche und bleiben Sie nicht zu lange an einer Stelle stehen. Nach dem Vertikutieren muss noch Rasen erkennbar sein. Für ein optimales Ergebnis führen Sie das Gerät zunächst in Längs- und bei stark verfilzten Flächen zusätzlich in Querbahnen über den Rasen.
4
Harken Sie Ihren Rasen anschliessend gründlich. Ein Rechen mit eng stehenden Zinken verhindert, dass Moos, Rasenfilz und Schnittgut liegen bleibt und Ihre Arbeit zunichtemacht.
5
Um Löcher auszugleichen und die Grasfläche zu verdichten, bringen Sie eine Nachsaatmischungen auf. Damit sie sicher keimt, sollte die Bodentemperatur kontinuierlich über 10°C liegen. Die Saat schliesst Lücken, sodass der Rasen wieder zum Schmuckstück Ihres Gartens wird.
TIPP: Betreten Sie den Rasen einige Zeit nach dem Vertikutieren nicht, um den Rasen zu schonen. Optional können Sie den Rasen sanden. Vor allem bei schweren Böden lohnt es sich, Sand auf vertikutierten Flächen zu verteilen. Der sorgt für eine optimale Auflockerung und Sauerstoffversorgung der Rasenwurzeln
Den Rasen zu vertikutieren, kostet gar nicht so viel. Sollten sie kein eigenes, passendes Gerät besitzen, kommen vor allem die Leihgebühren des Fachhandels auf Sie zu. Ausserdem fallen die Kosten des Rasendüngers oder der Nachsaat an.
Als Ergänzung oder Alternative zum Vertikutieren empfiehlt sich das Aerifizieren des Rasens. Sauerstoff wird in die Erde geleitet, ohne die empfindlichen Wurzeln zu verletzen. Dafür werden mithilfe einer Grabegabel oder motorisierten, geeigneten Geräten Löcher in den Boden gestochen. Luft kann ungehindert in tiefere Schichten gelangen und die Wurzeln der Rasenpflanzen optimal versorgen. Vor allem bei Sauerstoffmangel oder zu schweren, dichten Böden macht diese Art der Pflege Sinn. Weiteren Informationen finden Sie in unserem Ratgeber Rasen lüften.
Rasen-Ratgeber
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