Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Allgemeines zum Japankäfer
Kahl gefressene Blätter an Obst- und Gemüsepflanzen oder zerstörte Graswurzeln im Rasen – der auf den ersten Blick harmlos aussehende Japankäfer verursacht massive Schäden an Pflanzen, und das sowohl in der Landwirtschaft als auch bei Hobbygärtnern.
Woher kommt der Japankäfer - und ist er gefährlich?
Der ursprünglich aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica), der zur Familie der Blatthornkäfer gehört, hat sich bereits vor gut 100 Jahren in Nordamerika ausgebreitet und im Zuge seiner Ausbreitung die Ernte vieler Landwirte zerstört. Auch in Teilen Europas ist der Japankäfer seit einigen Jahren aktiv – vermutlich ist er durch den globalen Handel über verschiedene Transportmittel eingeschleppt worden.
Dabei ist der Japankäfer nicht gerade wählerisch bei seiner Futterwahl. So hat der Käfer über 300 verschiedene Pflanzenarten zum Fressen gern. Problematisch ist dabei: Während der kleine Käfer in seiner Heimat zahlreiche Fressfeinde hat, breitet er sich in seinen neu eroberten Gebieten unkontrolliert aus und richtet bedeutende Schäden an – sowohl an Zier- als auch an Nutzpflanzen.
Der Japankäfer weist auf den ersten Blick grosse Ähnlichkeiten zu anderen Insektenarten aus der Familie der Blatthornkäfer auf. So erinnert er mit seinem dunklen, metallisch wirkenden Körper an den hierzulande verbreiteten Gartenlaubkäfer oder den Julikäfer. Aber auch Rosenkäfer, Junikäfer oder der Feldmaikäfer werden gerne mit dem Japankäfer verwechselt.
Japankäfer haben mit ihrer Länge von circa einem Zentimeter eine ähnliche Körpergrösse wie Maikäfer. Erkennen lässt sich der Käfer an seinem auffälligen, grün-metallisch schimmernden Körper und seinen kupferbraunen Flügeln. Es gibt zwei besondere Charakteristika, anhand derer der Japankäfer von seiner Verwandtschaft unterschieden werden kann. So besitzt der Japankäfer kleine, weisse Haarbüschel an seinem Hinterleib – jeweils fünf Stück auf den Seiten des Hinterteils sowie zwei etwas grössere Haarbüschel am Ende.
Zudem weisen Japankäfer ein spezielles Verhalten auf, wenn sie sich bedroht fühlen: Sie spreizen in solchen Gefahrensituationen ein Beinpaar von ihrem Körper weg.
Japankäfer leben polyphag. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf einzelne Pflanzen spezialisiert haben: Von Obstbäumen, Gemüse über Ziersträucher oder Blumen bis zum Rasen machen die Käfer zahlreiche Pflanzenarten im Garten unsicher. Besonders häufig betroffen sind Gehölze wie Ahorn, Buche, Eiche sowie Haselnuss- und Walnussbäume. Unter den Nutzpflanzen stehen vor allem Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume sowie Beerenobst, Mais- und Kartoffelpflanzen auf dem Speiseplan der Japankäfer. Im Ziergarten sind Flieder und Rosen sehr beliebt.
Die erwachsenen Japankäfer fressen die Blätter, Blüten sowie Früchte verschiedenster Pflanzenarten, sodass ein starker Befall häufig zu Kahlfrass der Pflanze führt. An den Blättern lässt sich auch ein bestimmtes „Muster“ erkennen. So fressen die exotischen Käfer das Blattgewebe zwischen den Blattadern, was das typische „skelettartige“ Aussehen an den Blättern hinterlässt. Blüten und Früchte weisen einen unregelmässigen Frassschaden auf. Die Käfer arbeiten sich dabei typischerweise von „oben nach unten“. Das heisst: Sie beginnen bei den jungen, frischen Trieben und arbeiten sich dann zu den älteren Pflanzenteilen vor.
Sind die Larven des Japankäfers schädlich?
Der Käfer zeichnet sich durch eine starke Vermehrungsfreudigkeit aus. So legt ein einzelner Japankäfer nach der Paarung 40 bis 60 Eier in der Erde von Wiesen und Rasenflächen ab, die im Boden überwintern. Die Larven des Käfers werden, wie bei anderen Käferarten auch, als Engerlinge bezeichnet. Steigen im Frühjahr die Temperaturen, wandern die Engerlinge bis kurz unter die Bodenoberfläche und fressen an den Gräserwurzeln. Doch auch die Wurzeln verschiedener Gartenpflanzen lassen sich die Larven gerne schmecken. Die weisslich gefärbten Larven mit orangefarbenem bis hellbraunem Kopf verpuppen sich anschliessend nach etwa vier bis sechs Wochen; der erwachsene Japankäfer schlüpft im Zeitraum von Mai bis Juli und beginnt sich rasch weiter zu vermehren.
Ein erstes Anzeichen für einen Befall im Rasen können braune Flecken sein, die sich durch die abgestorbenen Wurzeln entwickeln. Die Schäden der Larven sind meist erst recht spät, sobald der Rasen bereits deutlichen Schaden genommen hat, bemerkbar. Die Grasnarbe der abgestorbenen Rasenfläche lässt sich dann wie ein Teppich zusammenrollen und abnehmen. Das Schadbild ist jedoch nicht nur auf den Japankäfer rückführbar - auch die Engerlinge anderer Käferarten können derartige Schäden im Rasen verursachen. Wie Sie die verschiedenen Arten von Engerlingen bestimmen und den kleinen Tierchen vorbeugen können, erfahren Sie im Schädlingsporträt zum Thema „Engerlinge“.
Bekämpfung
Japankäfer gefunden? - So gehen Sie vor
Zur Bekämpfung des Japankäfers ist derzeit noch kein Pflanzenschutzmittel in der Schweiz zugelassen.
Als Quarantäneschädling sind Japankäfer (Popillia japonica) in der gesamten EU und in der Schweiz meldepflichtig. Sollten Sie also einen Japankäfer sichten, melden Sie den Fund umgehend beim zuständigen kantonalen Dienst, unabhängig davon, ob der Käfer tot oder lebendig aufgefunden wurde.
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