Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Trauermücken erkennen
Die meisten Pflanzeneltern hatten vermutlich schon einmal mit ihnen zu kämpfen: Trauermücken. Die mit der Stechmücke verwandten Plagegeister, die um Ihre Zimmerpflanzen herumschwirren, sind zwar nicht wirklich schädlich, aber durchaus lästig. Problematisch sind allerdings die Larven der Trauermücken, die sich in der Erde befinden. Normalerweise ernähren sich die Larven von organischem Material wie Pilzhyphen, weichen Blättern, Moos und Algen. Da sie aber auch vor Pflanzenwurzeln keinen Halt machen, kann es hier zu Problemen kommen. Das gilt insbesondere für Jungpflanzen, die ohnehin ein noch nicht so ausgeprägtes Wurzelwerk haben. Haben die Trauermücken zu viele Wurzeln verspeist, kann es passieren, dass die Pflanze nicht mehr genügend Nährstoffe und Wasser über die Wurzeln aufnehmen kann. Deshalb ist eine schnelle Bekämpfung bei einem Trauermückenbefall besonders wichtig.
Sind Ihre Zimmerpflanzen von Trauermücken befallen, erkennen Sie das an den kleinen schwarzen Fliegen. Vor allem beim Giessen werden diese hochgeschreckt und schwirren um die Pflanze herum. Trauermücken haben einen zwei bis fünf Millimeter langen, dunkel gefärbten Körper und sind am besten durch ihren leicht taumelnden Flug zu erkennen. Zwar sehen Fruchtfliegen recht ähnlich aus, sie haben aber deutlich kürzere Beine und kleinere Flügel als die Trauermücken. Ganz sichergehen können Sie übrigens mithilfe von Gelbtafeln: Ihre namensgebende Farbe lockt die Trauermücken an, die dann auf der beleimten Fläche kleben bleiben.
Sieht die Pflanze ausserdem geschwächt aus, obwohl der Standort passt und sie gut gedüngt ist, empfiehlt es sich, die Pflanze aus dem Topf herauszunehmen und den Wurzelballen zu untersuchen. So kann man feststellen, ob sich bereits Trauermückenlarven angesiedelt haben. Die kleinen Tiere sind sechs bis sieben Millimeter lang, schmutzig-weiss und haben eine schwarze Kopfkapsel. Denn generell gilt: Da, wo der ausgewachsene Schädling ist, finden sich in der Erde sehr wahrscheinlich auch Larven. Schliesslich legen die Weibchen der Trauermücken bis zu 160 Eier ab - da kommt es leicht zur Massenvermehrung.
Trauermückenlarven fühlen sich in feuchter Erde besonders wohl – modrig riechende Erde ist deshalb ein wichtiges Indiz für einen Befall mit Trauermücken.
Bekämpfung
Trauermücken bekämpfen
Eine wichtige Erste-Hilfe-Masnahme gegen Trauermücken ist: weniger giessen. Die Larven lieben nasse Erde und entwickeln sich dort besonders gut. Ist das Substrat trockener, fühlen sie sich deutlich weniger wohl. Die Glücksfeder oder verschiedene Sukkulentenarten wie der Bogenhanf oder der Geldbaum überstehen kurze Trockenphasen problemlos. Calathea, Musa und andere feuchtigkeitsliebenden Pflanzen vertragen eine Durststrecke hingegen weniger gut. Am besten wenden Sie die Fingerprobe an, um herauszufinden, ob Sie zur Giesskanne greifen müssen – denn bei feuchter Erde sollte die Kanne in jedem Fall stehen bleiben.
Weniger giessen kann zwar helfen – bei einem starken Befall müssen Sie jedoch zu anderen Mitteln greifen, um die Larven effektiv zu bekämpfen.
Bereits geschlüpfte Trauermücken lassen sich recht zuverlässig mithilfe von Gelbtafeln fangen. Die kleinen Leimtafeln gibt es für Zierpflanzen und Gemüse im Haus sowie für den Wintergarten, das Gewächshaus und den Balkon. Stecken Sie die Gelbstecker einfach in die Erde. Der spezielle Gelbton, der den Tafeln ihren Namen gibt, lockt die Trauermücken an und sorgt für den Fangerfolg. Die erwachsenen Mücken werden abgefangen und die Eiablage unterbunden.
Gegen die Larven in der Erde können Sie eine Sporensuspension von Bacillus thuringiensis (Bt) verwenden, die einfach dem Giesswasser beigemischt wird. Die Bakteriensuspension sorgt dafür, dass die Larven in der Erde absterben, ohne dass Ihre Pflanze geschädigt wird. So wird die gesamte Population der Trauermücken nachhaltig bekämpft.
Um Trauermücken schnell wieder loszuwerden, können Sie auch auf den Einsatz von Nützlingen wie Nematoden und Raubmilben setzen. Dabei handelt es sich um kleine Tiere, die gegen Schädlinge eingesetzt werden und zugleich unbedenklich für Menschen, Haustiere und natürliche Ihre Pflanzen sind.
Zu den Nützlingen gegen einen Befall mit Trauermücken zählen Nematoden, die zur Art ‚Steinernema feltiae‘ zählen. Eines ihrer Leibgerichte sind nämlich die Larven in der Erde. Wenn Sie Nematoden einsetzen, sollten Sie nach zehn bis 14 Tagen erste Erfolge sehen. Allerdings helfen die Nematoden ausschliesslich gegen die Larven. Die erwachsenen Trauermücken sollten Sie daher ergänzend mit den Gelbtafeln bekämpfen.
Weitere Nützlinge gegen Trauermücken sind Raubmilben. Die streuen Sie einfach über die Erde. Von dort machen sich die Raubmilben gleich auf die Jagd nach den Larven.
Damit die Nützlinge Ihre Pflanzen effektiv von den Trauermücken befreien können, ist es wichtig, dass die Anwendungshinweise genau befolgt werden. Das betrifft unter anderem Faktoren wie die Temperatur und Aufwandsmenge.
Erde ist ein Naturprodukt und muss deshalb nach der Abfüllung atmen können. Aus diesem Grund haben die Beutel Löcher, die zwar winzig, aber zugleich gross genug sind, sodass die kleinen Trauermücken hinein gelangen können - allerdings nicht zwingend in Massen. Theoretisch reicht aber leider schon eine einzige Trauermücke aus, um einen kleinen Schwarm zu verursachen, da sie bis zu 160 Eier legen kann.
Ob eine Blumenerde von Trauermücken befallen ist oder nicht, sagt daher nichts über ihre Qualität aus. Da in Gartencentern, Baumärkten und Co. Erdenpaletten unterschiedlicher Hersteller meistens nebeneinander gelagert werden, können sich die Trauermücken ungehindert ausbreiten. Besonders bei Erden, die im Aussenbereich gelagert werden, ist Vorsicht geboten. Pfützen und andere offene Wasserstellen können ein Indiz sein, dass Trauermücken vorhanden sind. Die Erde deshalb vorsorglich mit Schädlingsbekämpfungsmittel zu versetzen, ist aber weder nachhaltig noch verhältnismässig, denn die kleinen Trauerfliegen sind im Grunde genommen vollkommen harmlos.
Übrigens: Neben den Larven der Trauermücken können noch weitere Tiere in der Erde Ihrer Pflanze zu finden sein wie Springschwänze. Die weissen, hüpfenden Insekten sind meist nur ein bis fünf Millimeter lang und ernähren sich im Gegensatz zu Trauermücken in der Regel nur von den bereits abgestorbenen Pflanzenteilen. Da sich aber ebenfalls rasend schnell vermehren können, sollten Sie einem Befall schnell entgegenwirken. Das gelingt beispielsweise mithilfe von Wasser. Dafür stellen Sie den Wurzelballen Ihrer Pflanze für etwa eine halbe Stunde unter Wasser. Die Springschwänze treiben dadurch an die Oberfläche und Sie können diese einfach abschöpfen. Danach braucht die Pflanze erst mal nicht gegossen werden, es kann sogar sinnvoll sein, Ihren grünen Liebling umzutopfen. Alternativ können Sie auch Raubmilben gegen Springschwänze einsetzen.
Hiermit können Sie die Trauermücken bekämpfen
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