Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Tigermücke erkennen
Die bekannteste Tigermücke in unseren Breitengraden ist derzeit die Asiatische Tigermücke. Wie der Name bereits andeutet, ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ursprünglich in Südostasien, unter anderem in Indonesien oder Thailand, zu Hause. Mittlerweile ist sie jedoch weltweit zu finden – die Antarktis ist die einzige Region, in der die Tigermücke noch nicht gefunden wurde. Reisen, Warenhandel, aber auch die Anpassungsfähigkeit des Insekts haben für die Ausbreitung gesorgt. Da sich die Asiatische Tigermücke vor allem bei hoher Umgebungstemperatur wohlfühlt, wird die Verbreitung der Mücke durch die Erderwärmung verstärkt. Auch in der Schweiz ist die Tigermücke immer häufiger zu finden, vor allem im Süden hat sich die Stechmücke in den letzten Jahren zunehmend etabliert. Da sie sich zudem in Wassernähe besonders wohl fühlt, ist sie in Regionen mit stehendem Wasser am häufigsten anzutreffen.
Neben der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) gibt es auch die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti), die auch unter dem Namen Gelbfiebermücke bekannt ist. Wie auch die Asiatische Tigermücke kann sie unter bestimmten Voraussetzungen zum Überträger von Viruserkrankungen wie beispielsweise Gelbfieber oder Zika-Virus-Infektionen werden. Vermutlich war sie ursprünglich auf dem afrikanischen Kontinent heimisch. Mittlerweile findet man sie weltweit in tropischen und subtropischen Regionen. In Europa spielt die Ägyptische Tigermücke allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wie auch die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) sind vergleichsweise kleine Mitglieder der Familie der Stechmücken (Culicidae). Auffällig sind die gestreiften Beine und der schwarz-weisse Körper. Dieses Aussehen verlieh ihnen auch den Namen „Tigermücke“. Allerdings ist das Muster aufgrund ihrer Grösse – die Mücken werden maximal einen Zentimeter gross – auf den ersten Blick nur schwer erkennbar.
Charakteristisch für die Asiatische Tigermücke ist insbesondere der silbrige Strich, der zwischen den Augen entlang zum Brustbereich verläuft.
Die in unseren Gärten häufig anzutreffenden Mückenarten sind meist einfarbig und grösser als die Tigermücke und lassen sich deshalb gut von ihr abgrenzen. Lediglich bei der Ringelmücke (Culiseta annulata) ist die Verwechslungsgefahr gross, da diese ebenfalls ein gestreiftes Gewand trägt. Unterscheiden können Sie die beiden Mücken an der Farbgebung: Während die Tigermücke schwarz-weiss ist, sind die Streifen der Ringelmücke meist gelb und braun. Ausserdem ist Letztere mit einem Körper von bis zu 1,5 Zentimetern Länge deutlich grösser als das tropische Insekt.
Ein weiteres hilfreiches Anzeichen, dass es sich um eine Tigermücke handeln könnte, sind die Tageszeiten, an denen sie hauptsächlich anzutreffen sind: Während andere Mückenarten eher während der Dämmerung oder nachts ihr Unwesen treiben, ist die Asiatische Tigermücke ein tagaktives Insekt. Zudem soll sie im Vergleich mit ihren Verwandten aggressiver sein und schneller zustechen.
Damit sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) vermehren kann, benötigt das Weibchen Blut. Nach der sogenannten Blutmahlzeit legt sie zwischen 40 und 90 Eier ab. Damit sich daraus die Larven der Asiatischen Tigermücke entwickeln können, braucht es Wasser. Es reichen bereits geringe Mengen an Wasser aus, damit sich die Stechmücke vermehren kann. Zusätzlich sind die Eier auch an Phasen der Trockenheit angepasst und können mehrere Monate ohne Feuchtigkeit überdauern. Sobald an der Brutstätte wieder Wasser verfügbar ist, entwickeln sich die Larven weiter. Nach der Eiablage benötigen die Weibchen in der Regel eine zweite Blutmahlzeit.
Die Anpassungsfähigkeit der Asiatischen Tigermücke an Trockenheit ist auch ein Grund für die zunehmende Verbreitung. Denn nicht nur gegenüber Trockenheit sind die Eier der Tigermücke robust, auch den Winter in milderen Regionen überstehen die Eier relativ problemlos.
In der Regel löst der Stich einer Asiatischen Tigermücke keine anderen Symptome aus als die heimischen Stechmückenarten: Die Einstichstelle wird rot, schwillt an und beginnt zu jucken. Der Grund, warum die Tigermücke auch als zweitgefährlichste Mücke bezeichnet wird, sind die Krankheiten, die das Insekt übertragen kann. Dabei handelt es sich um Tropenkrankheiten wie das Dengue-Virus, Zika-Fieber, Chikungunya-Virus und das West-Nil-Fieber. Dies kann passieren, wenn sich eine infizierte Person in einer Region mit Asiatischen Tigermücken aufhält und gestochen wird. Bei ausreichend warmen Temperaturen können sich dann die Krankheitserreger in der Tigermücke vermehren und nach ungefähr 9 Tagen bei einem weiteren Stich auf eine andere Person übertragen werden. Auch die Ägyptische Tigermücke kann in ihren Verbreitungsgebieten als Krankheitsüberträger diverser Viren wie Gelbfieber-, Dengue- oder Zikaviren auftreten.
Hinweis: Tigermücken können diese Viren nur übertragen, wenn sie infizierte Menschen stechen. In Regionen, in denen die gefährdenden Tropenkrankheiten nicht verbreitet sind, übertragen Tigermücken entsprechend keine Krankheiten.
Indem erkrankte Menschen in Breitengrade reisen, in denen sich das Dengue-Virus und Co. noch nicht ausgebreitet haben, können sich diese durch die Asiatische Tigermücke zukünftig schneller ausbreiten – insbesondere, aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen steigenden Temperaturen, wird dieses Szenario in Zukunft wahrscheinlicher.
Bekämpfung
Asiatische Tigermücke bekämpfen
Wenn Sie in unseren Breitengraden von einer Tigermücke gestochen wurden, besteht zunächst kein Grund zur Panik. Aktuell gibt es nur geringe Fallzahlen der Tropenkrankheiten, sodass eine Übertragung unwahrscheinlich ist. Um die lästigen Symptome des Stichs zu lindern, hilft es, die Stelle zu kühlen und eine Salbe, die gegen den Juckreiz hilft, aufzutragen. Bemerken Sie Krankheitssymptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen, klären Sie diese umgehend ärztlich ab – das gilt vor allem dann, wenn Sie in Gebieten waren, in denen das Dengue-Virus, Zika-Fieber oder andere Tropenkrankheit verbreitet sind.
Das Gesundheitsrisiko durch die zunehmende Verbreitung der Asiatischen Tigermücke wird wahrscheinlich ansteigen, da das Insekt aufgrund vermehrter Krankheitsfälle mit Viren aus tropischen Weltregionen auch in unseren Breitengraden häufiger zum Überträger wird. Deshalb gilt es jetzt schon die Verbreitung möglichst zu verhindern. Dafür ist vor allem wichtig, die Vermehrung zu erschweren. Neben Forschungsprojekten, in denen unfruchtbare Männchen gezüchtet werden, damit aus den Eiern der Tigermücke keine Jungtiere heranwachsen können, ist vor allem die Einschränkung von Brutplätzen effektiv. Da die Mücke ihre Eier auf der Wasseroberfläche oder knapp darüber festklebt und Feuchtigkeit notwendig ist, damit sich Larven entwickeln können, ist es sinnvoll entsprechende Stellen im Garten zu vermeiden.
Vorbeugende Tipps gegen Tigermücken (Aedes albopictus)
Mit diesen Tipps reduzieren Sie die Brutstellen für die Asiatische Tigermücke:
Wer einen entspannten Tag im Freiluftwohnzimmer verbringt, möchte natürlich auf keinen Fall durch die Asiatische Tigermücke gestört werden. Mit einer Mückenspirale können Sie Mücken von Ihrer Sitzecke fernhalten. Nachdem Sie die Spirale auf der Halterung angezündet haben, glüht sie für vier bis sechs Stunden und schützt Sie so vor Mücken.
Zudem eignen sich spezielle Indoor-Sprays oder Mückenschutz Verdunster gegen Mücken, um die Tigermücke zu bekämpfen.
Produkte gegen die Tigermücke
Diese Themen könnten Sie auch interessieren