Steckbrief
Bedürfnisse
Blütezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Astern pflanzen
Wenn Sie ein Staudenbeet für den Sommer oder Herbst anlegen möchten, kommen Sie um Astern nicht drum herum! Die typischen Bauerngartenpflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch wunderschöne Hingucker im Garten. Den strahlenförmigen Blüten, die wenig an Sterne erinnern, verdanken sie auch ihren Spitznamen „Sternblume“. Dabei kann die Blütezeit je nach Art von Mai bis in den November andauern. So sorgen sie den ganzen Sommer über mit violetten, roten, gelben oder weissen Blüten für gute Laune im Blumenbeet. Auch im Hinblick auf die Wuchsform und Grösse gibt es Unterschiede. So können Sie zwischen hohen Astern, die bis zu zwei Meter gross werden, und niedrigbleibenden Astern mit teils polsterartigem Wuchs wählen.
Die verschiedenen Pflanzen, die bis Ende des 20. Jahrhunderts der Gattung Aster zugeordnet wurden, sind von Botaniker:innen aufgrund moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse neu eingeteilt worden. Das betrifft insbesondere die nordamerikanischen Astern, die seitdem unter einem neuen Gattungsnamen zusammengefasst werden: So sind die beliebten Herbst-Astern wie Glattblatt-, Raublatt- und Kissen-Aster streng genommen keine Astern mehr, sondern werden nun der Gattung Symphyotrichum zugeordnet. Auch die bekannte einjährige Sommeraster, die früher den Gattungsnamen Aster hatte, trägt nun den Namen Callistephus; und die Wald-Aster mit dem botanische Namen Aster divaricatus wurde von den Wissenschaftler:innen umgetauft in Eurybia divaricata. Da sich diese neue Unterteilung der Astern allerdings noch nicht im alltäglichen Sprachgebrauch durchgesetzt hat, wollen wir in diesem Pflanzenporträt weiterhin alle Gartenpflanzen miteinbeziehen, die bislang traditionell als Astern gegolten haben.
1. Frühlingsastern
Zu den Astern, deren Blütezeit bereits im Mai beginnt, zählen unter anderem verschiedene Sorten der Alpen-Astern (Aster alpinus) wie die weiss blühende Sorte 'Albus', die violette blühende 'Dunkle Schönheit' oder die pinke Sorte 'Happy End'. Sehr hübsch ist auch die blauviolette Frühsommer-Aster 'Wartburgstern' (Aster tongolensis).
2. Sommer-Astern
Im Sommer können Sie sich an den Berg-Astern (Aster amellus) und den Pyrenäen-Astern (Aster pyrenaeus) erfreuen. Eine besonders beliebte Pyrenäen-Asternsorte ist die in dunklem Violett blühende 'Lutetia', die bis zu 70 Zentimeter hoch werden kann.
Zwischen Juli und Oktober haben ausserdem die verschiedenen Sorten der einjährigen Sommerastern (Callistephus chinensis) ihren grossen Auftritt. Je nach Sorte sind die Blüten einfach oder ganz oder halb gefüllt und leuchten in unterschiedlichsten Farben von Rot über Rosa bis Weiss. Daneben erstrahlt die Goldhaar-Aster (Aster linosyris, neu: Galatella linosyris) mit leuchtend gelben Blütenköpfen.
3. Herbst-Astern
Die Hauptblütezeit vieler Asternarten beginnt im Spätsommer und reicht bis in den Herbst hinein. Zu den beliebtesten Herbststauden für den Garten zählen die Glattblatt-Astern (Aster novi-belgii, neu: Symphyotrichum novi-belgii) und Raublatt-Astern (Aster novae-angliae, neu: Symphyotrichum novae-angliae), die gut und gerne über einen Meter gross werden können. Deutlich niedriger bleiben hingegen die farbenfrohen Kissen-Astern (Aster x dumosus, neu: Symphyotrichum dumosum), die je nach Sorte 15 bis 50 Zentimeter hoch werden und aufgrund ihres Wuchses gern gesehene Bodendecker im Garten sind. Ebenso gut sind sie aber auch als Füllpflanzen für ein sommerlich-herbstliches Staudenbeet geeignet. Weitere hübsche Astern für den Herbst sind Wild-Astern (Aster ageratoides) und Myrten-Astern (Aster ericoides), die beide als ausgesprochen bienenfreundlich gelten. Die Myrten-Aster blüht sogar bis in den November hinein und versorgt hungrige Bienen mit ihrem Nektar und Pollen.
Die meisten Astern freuen sich über einen sonnigen Standort. Wer einen halbschattigen Platz im Garten mit den hübschen Blumen bepflanzen möchte, sollte nach Wald-Astern oder Wild-Astern Ausschau halten. Beispielsweise begeistern die Wild-Asternsorten 'Ashvi' oder 'Ezo Murasaki' mit einer Vielzahl weisser und violetter Blüten und sind mit knapp 70 Zentimeter Höhe ideal für ein halbschattig gelegenes Staudenbeet.
Grundsätzlich kann man bei einem Grossteil der Astern mit einem eher feuchten Gartenboden mit mittlerem Nährstoffgehalt nichts verkehrt machen. Allerdings gibt es natürlich je nach Art und Sorte einige Unterschiede, die man vor dem Pflanzen beachten sollte, damit sich die jeweiligen Astern wirklich wohlfühlen. So freuen sich zwar Herbst-Astern wie Glattblatt-, Kissen- oder Raublatt-Astern über einen leicht feuchten, humus- und nährstoffreichen Gartenboden; Berg- und Alpen-Astern sollten Sie jedoch lieber auf nährstoffärmere, kalkhaltige und trockenere Böden pflanzen. Aufgrund ihrer Liebe zu mageren und trockeneren Böden sind diese Astern besonders gute Pflanzkandidatinnen für sonnige Steingärten. Berg-Astern werden wegen ihrer Kalkleidenschaft sogar als Kalk-Astern bezeichnet.
Planen Sie beim Einpflanzen am besten ausreichend Platz für die Astern ein. Denn wenn die Astern zu beengt wachsen, fördert dies das Verkahlen, was die Pflanze instabil werden lässt. Achten Sie daher beim Kauf darauf, wie gross und breit die Sorte im Laufe der Zeit wird, um ihnen genügend Raum zur freien Entfaltung geben zu können.
Wenn es sich bei dem Gartenboden um einen nährstoffarmen Boden handelt, schätzen es viele mehrjährige und winterharte Astern, wenn Sie vor dem Einpflanzen etwas Kompost oder einen Langzeitdünger in den Boden einarbeiten. Dadurch bekommen die Pflanzen die notwendigen Nährstoffe für ihr Wachstum. Astern, die in einen Kübel gepflanzt werden sollen, freuen sich über hochwertige, vorgedüngte Blumenerde. Nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze gut angegossen werden, um ihr das Anwurzeln zu erleichtern.
Wenn Sie verschiedene Astern in einem Staudenbeet miteinander kombinieren, können Sie sich den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein an bunten Blüten erfreuen.
Richtig pflegen
Astern pflegen
Im Garten müssen Astern meist nicht gegossen werden, solange es ausreichend regnet. Stehen die Astern jedoch regengeschützt im Kübel unter einem Vordach oder auf dem Balkon, sollte man durchaus zur Giesskanne greifen. Gerade bei heissen Sommerwetter trocknet die Erde im Blumentopf recht schnell aus. Am besten giessen Sie die Pflanzen, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Dabei zeigen sich insbesondere Sommerastern dankbar, wenn Sie sie mit kalkhaltigem Leitungswasser wässern. Alpen-Astern und Berg-Astern kommen hingegen problemlos mit längeren Trockenperioden zurecht und müssen daher seltener gegossen werden.
Wie oft Astern mit Nährstoffen versorgt werden möchten, hängt sowohl vom Nährstoffgehalt des Bodens als auch vom Nährstoffbedarf der Pflanzen ab. In den meisten Fällen sind mehrjährige Astern, die auf einem Boden mit mittlerem Nährstoffgehalt wachsen, mit einer jährlichen Hauptdüngung im Frühjahr zufrieden. Hierfür wird einfach ein Langzeitdünger in den Boden eingearbeitet und die Erde anschliessend ordentlich gewässert. Dadurch werden die mehrjährigen Asternarten für das neue Gartenjahr mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Astern im Topf freuen sich darüber hinaus über eine Versorgung mit Flüssigdünger während der Blütezeit. Auch Astern mit einem besonders hohen Nährstoffbedarf können während der Blütezeit zusätzlich mit etwas Flüssigdünger versorgt werden.
Alpen-Astern und Berg-Astern haben hingegen einen niedrigen Bedarf an Nährstoffen, weshalb für sie eine einmalige Düngergabe im Frühjahr mit etwas Kompost ausreichend ist.
Im Frühjahr können Sie den winterharten Stauden mit einem kräftigen Rückschnitt einen echten Gefallen tun. Schneiden Sie die Pflanzen dafür im März, wenn keine Fröste angekündigt sind, eine Handbreit über dem Boden ab. Sollte die Pflanze von Mehltau befallen sein, werfen Sie die abgeschnittenen Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, sondern sicherheitshalber in die Restmülltonne. Nach der Blütezeit können Sie ausserdem verwelkte Blüten entfernen.
Damit die Astern jung und vital bleiben, ist nicht nur der jährliche Rückschnitt wichtig, sondern auch das Teilen. Graben Sie die Pflanzen dafür nach zwei oder drei Jahren aus der Erde. Der optimale Zeitpunkt für die Teilung der Stauden ist nach der Blütezeit im Spätsommer oder Herbst.
Ob Wald-, Wild-, Raublatt-, Glattblatt- oder Kissen-Aster – die meisten Astern sind mehrjährig und winterhart und können daher problemlos im Garten überwintern. Wenn Sie die Astern im Topf gepflanzt haben, sollten Sie bei starken Frösten allerdings über einen zusätzlichen Frostschutz nachdenken, da die Wurzeln im Topf durch das geringe Erdvolumen nicht so gut geschützt sind. Umwickeln Sie den Kübel daher lieber mit einer alten Decke, Vlies oder Noppenfolie, um die Wurzeln vor dem Durchfrieren zu bewahren.
Eine Ausnahme stellen jedoch die Sommerastern (Callistephus chinensis) dar, die leider nicht winterhart sind, weshalb sie nur einjährig kultiviert werden.
Die typischen Bauerngartenpflanzen sind ausgesprochen robust und pflegeleicht. Allerdings kann sich durchaus mal Echter Mehltau auf den Astern breit machen. Meist sind Herbst-Astern unter den betroffenen Pflanzen. Echten Mehltau erkennt man vor allem an seinem staubig-weissen Belag, der sich über Blätter und Blüten legt. Am besten schneidet man betroffene Pflanzenteile ab und entfernt sie im Restmüll. Ausserdem können einige Pflanzenschutzmittel gegen Echten Mehltau helfen. Vorbeugend sollte man bereits beim Einpflanzen genügend Platz zwischen den Stauden einplanen. Bei der Pflege gilt es dann zu beachten, dass 1) das Wasser direkt an die Wurzeln gegeben wird, dass 2) die Pflanzen nicht im Übermass mit stickstoffbetonten Düngern gedüngt werden und dass 3) die Erde nicht zu lang trocken bleiben darf – gerade Herbst-Astern bevorzugen einen mässig feuchten bis feuchten Boden.
Wenn die Herbstblume jedoch schlaffe Blätter und schwarze Triebe hat, leidet sie an der Astern-Welke und sollte komplett – inklusive der Wurzeln – entsorgt werden.
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Nicht alle Asternarten sind winterhart. Winterharte Arten benötigen keinen besonderen Winterschutz. Es schadet trotzdem nicht, um den Wurzelbereich der Pflanzen Tannenzweige oder Mulch zu verteilen.
RENE WADAS, Pflanzenarzt
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