So wird er viele Jahre alt
Ein ganzes Baumleben für ein paar Wochen Kerzen und Lametta? Der Weihnachtsbaum hat bei uns schon lange Tradition, doch spätestens mit dem Abholtermin der Müllabfuhr landet er gemeinsam mit tausenden Artgenossen am Strassenrand. Eine nachhaltige Alternative bietet ein kleiner Weihnachtsbaum im Topf. Damit der Nadelbaum die Feiertage im warmen Wohnzimmer übersteht, gibt es aber ein paar Dinge zu beachten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie über viele Jahre Freude an Ihrem Tannenbaum im Topf haben.
Die nachhaltige Weihnachtsbaum-Alternative
Ein Weihnachtsbaum im Topf sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist mit der richtigen Pflege auch um einiges langlebiger und damit nachhaltiger als der klassische, abgesägte Weihnachtsbaum. Selbst beim Saubermachen erspart Ihnen das kleine Bäumchen einiges an Arbeit: So wird der Christbaum im Container mitsamt Wurzelballen geliefert, weshalb er deutlich weniger Nadeln verliert als ein gefällter Baum. Der Topf-Weihnachtsbaum ist zudem vielfältig einsetzbar, denn die zumeist kleineren Bäumchen eignen sich auch bestens als natürliche Weihnachtsdekoration in kleinen Wohnungen oder auf dem Balkon oder Terrasse.
Möchten Sie sich einen getopften Nadelbaum für das Weihnachtsfest anschaffen, sollten Sie jedoch auch die Nachteile bedenken. So müssen Sie bei dieser Variante zumeist mit einem kleinen Bäumchen bis maximal 1,20 Meter vorlieb nehmen. Denn aufgrund ihrer Grösse und ihres hohen Gewichts sind grössere Nadelbäume nicht für die Haltung in Topfkultur geeignet. Ausserdem benötigt der Baum die entsprechende Zuwendung, um über längere Zeit gesund zu bleiben. Die wichtigsten Pflegemassnahmen, die vor und nach dem Einzug als geschmückten Weihnachtsbaum anstehen, haben wir für Sie nachfolgend zusammengefasst.
Klassische Tanne oder doch lieber Fichte?
Möchten Sie sich einen nachhaltigen Weihnachtsbaum im Topf anschaffen, gilt es zunächst einmal zu klären, welche Art von Baum Ihr Wohnzimmer schmücken soll. Tannen sind hierzulande besonders beliebt – so sehr, dass der Begriff „Tannenbaum“ umgangssprachlich meist nicht nur auf die Gattung beschränkt ist, sondern synonym für den Weihnachtsbaum steht.
Die Nordmanntanne ist hierzulande dabei mit ihrem schönen, dunkelgrünen Wuchs der mit Abstand beliebteste Weihnachtsbaum. Da die Tanne allerdings tiefe, senkrechte Wurzeln ausbildet und recht gross wird, kann sich die Haltung im Topf als schwierig erweisen. Für den Anbau im Topf können Sie auf kompakte, niedrig bleibende Tannenarten zurückgreifen. Beispielsweise sind Zwerg-Koreatannen bestens geeignet, da sie nur sehr langsam wachsen. Der Mini-Baum erreicht daher oftmals eine Pflanzhöhe von maximal 80 Zentimetern. Und dank des hübschen, blauvioletten Farbtons ihrer Zapfen ist die Zwerg-Tanne ein wahrer Hingucker für die Feiertage! Die kleine Zimmertanne (Araucaria heterophylla) hingegen ist eine gute Lösung, wenn Sie nicht auf eine klassische Tanne zum Weihnachtsfest verzichten möchten. Der hübsche Nadelbaum erreicht als Topfpflanze eine Höhe von einem bis zwei Meter. Der Vorteil: Da die Zimmertanne speziell als Zimmerpflanze gezüchtet wurde, kann sie dauerhaft in der Wohnung verweilen – dies macht die Pflege der Tanne deutlich weniger anspruchsvoll als bei ihren Artgenossen.
Doch abgesehen von den allseits bekannten Tannen können Sie auch aus einer grossen Vielfalt an Fichten für Ihren nachhaltigen Weihnachtsbaum im Topf setzen. Der Vorteil von Fichten liegt dabei darin, dass das Nadelgehölz sich als Flachwurzler besser an seine Umgebung im Topf anpassen kann und somit auch mit wenig Platz gut zurechtkommt. Dank ihrem dichten Wuchscharakter macht die Zuckerhutfichte dabei eine besonders gute Figur als Christbaum. Ihre endgültige Höhe von zwei bis drei Metern erreicht das langsam wachsende Gehölz erst nach einigen Jahren. Zu Beginn ist die Zuckerhutfichte jedoch sehr klein, sodass sie sich bestens als Topf-Weihnachtsbaum im Wohnzimmer eignet.
Darauf sollten Sie achten
Damit Ihr bewurzelter Weihnachtsbaum ein nachhaltiges und langjähriges Projekt werden kann, sollten Sie bereits beim Kauf darauf achten, dass der Tannenbaum einen festen Ballen und viele feine Faserwurzeln hat. Wählen Sie dazu Exemplare, die im Topf herangezogen wurden, und nicht jene, die ausgegraben und nachträglich in einen Container gepflanzt wurden. Diese weisen häufig verletzte Wurzeln auf und sind nicht überlebensfähig. Besonders der Wechsel vom kühlen Garten ins warme Wohnzimmer und zurück ist mit Strapazen verbunden, die nur gesunde und kräftige Nadelbäume mit gut ausgebildeten, intakten Wurzeln überstehen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie den Baum vor dem Kauf einmal vorsichtig aus dem Topf ziehen. Ist ein ausgeprägter und kompakter Wurzelballen vorhanden, können Sie bedenkenlos damit zur Kasse gehen. Damit das spätere Auspflanzen in den Garten besser gelingt, sollten Sie sich besser für ein kleineres Exemplar entscheiden, denn kleinere Gewächse überstehen den Verpflanzungsschock in der Regel besser als grössere Nadelgehölze, die sich über Jahre der Entwicklung an einen festen Standort gewöhnt haben. Ideal sind deshalb junge, kleinere Pflanzen, die etwa ein Jahr lang im Topf herangezogen wurden.
Hitzschlag und Kälteschock
Da sich der Tannenbaum ausgerechnet zur Weihnachtszeit in der Vegetationsruhe befindet, benötigt er vor dem Aufstellen im warmen Wohnzimmer eine Eingewöhnungsphase. Stellen Sie ihn dazu am besten einige Tage an einen windgeschützten, hellen Ort, beispielsweise auf die Terrasse oder den Balkon. Auch ein unbeheizter Hausflur oder eine helle Garage sind gut geeignet. Trotzdem sollte der Aufenthalt im Haus so kurz wie möglich sein, denn hat sich die Pflanze einmal an die mollig-warmen Temperaturen gewöhnt, wird das anschliessende Aussiedeln zu einem Risiko. Deshalb holen Sie Ihre Tanne im Topf am besten erst einen Tag vor dem Weihnachtsfest ins Wohnzimmer und entlassen ihn vor Silvester wieder in die Freiheit, sodass er nicht länger als zehn Tage in der warmen Wohnung verbringt. Auch beim Aufstellen können Sie viel für die Gesundheit des Gehölzes tun, indem Sie einen möglichst kühlen Ort wählen. Ideal ist zum Beispiel ein Wintergarten. Kamin und Heizkörper sind hingegen keine guten Baumnachbarn.
Trockene Wohnzimmer-Wüste
Sofern es nicht friert, bietet es sich an, den Weihnachtsbaum vor dem Hineinholen einmal durchdringend zu wässern, um ihn auf die warme Heizungsluft vorzubereiten. Für seine Tage im Haus reiht sich die Tanne im Topf dann in die Giessroutine Ihrer Zimmerpflanzen mit ein – auf keinen Fall sollte der Wurzelballen austrocknen. Am besten gelingt dies mit der Fingerprobe: Fühlt sich die Erdoberfläche bereits trocken an, dürfen Sie giessen. Auf Staunässe reagiert der Nadelbaum hingegen allergisch. Verliert Ihr Weihnachtsbaum im Topf seine Nadeln und verfärbt sich gelb, ist dies möglicherweise ein Indiz dafür, dass die Erde und somit die Wurzeln zu feucht stehen. Um der Tanne ihre Zeit als Weihnachtsbaum besonders angenehm zu gestalten, können Sie die Nadeln alle ein bis zwei Tage mit Wasser besprühen – das kühlt und erhöht die Luftfeuchtigkeit.
Zurück in die Freiheit
Auch beim Ausquartieren ist es wichtig, dem kleinen Weihnachtsbaum ausreichend Zeit für die Akklimatisierung zu lassen. Am besten stellen Sie ihn dafür wieder einige Tage an den Ort im Hausflur oder der Garage, an dem die Eingewöhnung stattgefunden hat. Das regelmässige Giessen sollten Sie noch eine Zeit lang beibehalten, sodass der Christbaum die Verluste durch die verdunstete Feuchtigkeit wieder ausgleichen kann. Nach etwa zwei Wochen können Sie den Tannenbaum im Topf bei frostfreier Witterung dann wieder an einen windgeschützten Platz nach draussen stellen. Möchten Sie Ihren Topf-Weihnachtsbaum in Ihren Garten pflanzen, warten Sie am besten bis zum Frühjahr, wenn der Boden wieder frostfrei ist.
Tipps zur richtigen Pflege
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Möchten Sie Ihren Weihnachtsbaum für die nächsten Jahre wiederverwenden, können Sie ihn für einige Jahre problemlos nach draussen stellen und dort im Topf kultivieren. Wichtig ist allerdings, dass Sie den Nadelbaum in regelmässigen Abständen – idealerweise nach zwei bis drei Jahren – in grössere Kübel umtopfen, damit er ausreichend Platz zum Wachsen hat. Nadelgehölze bevorzugen dabei saure Erde, wie beispielsweise Rhododendron- und Hortensienerde. Achten Sie weiterhin auf ausgewogene Bewässerung. Gerade bei Topfpflanzen ist es entscheidend, Staunässe zu vermeiden und zugleich den Wurzelballen nicht austrocknen zu lassen. Mit einer zusätzlichen Schicht aus Bimsstein im Boden des Kübels sorgen Sie für eine optimale Drainageschicht und verbessern so die Wasserleitfähigkeit im Topf.
Um Ihren Tannenbaum im Topf mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, können Sie direkt beim Einpflanzen oder zu Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr einen speziellen Koniferen-Dünger wie den Gesal Tannen Langzeit-Dünger in die Erde einarbeiten.
Ab in den Garten
Sie haben den nötigen Platz im Garten und möchten Ihren Nadelbaum gerne mit anderen Gartenmitbewohnern teilen? Dann können Sie den Weihnachtsbaum im Topf im Frühjahr nach den letzten Frösten auspflanzen. So geben Sie dem Gehölz die Chance, mehrere Jahrzehnte alt zu werden. Denn spätestens nach drei bis vier Jahren wird der Tannenbaum meistens zu gross für die Haltung im Topf. Um den Tannenbaum auszupflanzen, heben Sie am besten ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so gross ist wie der Wurzelballen der Pflanze. Lockern Sie dann die Wurzeln des Baums beim Herausheben aus dem Topf vorsichtig auf und setzen das Gehölz in das Erdloch. Füllen Sie anschliessend die angefallene Erde um den Wurzelballen herum und drücken diese gut an. Nun sollten Sie den Baum regelmässig bewässern – insbesondere, wenn es kein regenreicher, nasser Frühling ist. Wir raten Ihnen davon ab, den ausgepflanzten Nadelbaum pünktlich vor dem Weihnachtsfest auszugraben und erneut in einen Top einzupflanzen. Bei diesem Vorhaben laufen Sie zwangsläufig Gefahr, die Wurzeln des Baumes zu verletzen.
Weitere nachhaltige Themen
Passende Produkte für Ihren Weihnachtsbaum im Topf