Ansprechende Lösungen für jede Jahreszeit
Auch wenn Sie auf dem Friedhof einmal in der Woche nach dem Rechten sehen – Schnecken sind schnelle Esser, Kaninchen buddeln fleissig und auch Hitze und Trockenheit setzen den Pflänzchen zu. Damit die Grabpflege nicht zur unlösbaren Herausforderung wird, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag einige farbenfrohe, aber auch pflegeleichte Pflanzen vor. Aus immergrüner Dauerbepflanzung und den passenden Farbtupfern für alle vier Jahreszeiten wählen Sie die perfekte Mischung für Ihren Grabstandort.
Diese Voraussetzungen sollten Grabpflanzen erfüllen
Ein Grab zu jeder Zeit ansprechend aussehen zu lassen ist keine leichte Aufgabe. Besonders die Bewässerung im Sommer kann zum Problem werden, wenn der Friedhof einige Kilometer vom eigenen Zuhause entfernt ist. Mit einer geschickten Pflanzenauswahl können Sie den Pflegeaufwand zu jeder Jahreszeit minimieren. Ihre Auswahl sollte dazu einige Grundvoraussetzungen erfüllen:
Verzichten Sie auf Kieselsteine oder grössere Steinplatten auf dem Grab. Besonders an heissen Sommertagen heizt sich die Fläche durch diese Materialen zusätzlich auf.
Eine saisonale Bepflanzung ist zwar schön, doch das gesamte Grab viermal im Jahr komplett neu zu bestücken ist aufwändig und teuer. Deshalb empfehlen wir Ihnen, nach Ihren zeitlichen Möglichkeiten ein bis zwei Drittel des Grabes mit einer immergrünen Dauerbepflanzung zu besetzen. Das sonst so beliebte Efeu ist dafür allerdings weniger geeignet, weil es unkontrolliert wuchert und entsprechend viel Pflegeaufwand mit sich bringt. Diese pflanzlichen Kandidaten erfüllen hingegen alle Ansprüche an eine Grabbepflanzung:
Epimedium perralchicum
Die Elfenblume ist ein hübscher Bodendecker mit einer Wuchshöhe von ca. 20 cm. Die Pflanze bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte und eignet sich somit prima für Friedhöfe mit dichtem Baumbestand. Einmal gut angewurzelt, bilden die rot-grünen Blätter das ganze Jahr hindurch einen dichten Teppich, der nicht nur Unkraut zuverlässig fernhält, sondern auch mit längeren Trockenperioden gut zurechtkommt. Im Frühling überrascht die ansonsten eher robust aussehende Pflanze mit filigranen, hellgelben Blüten. Sind diese verwelkt, steht die einzige Pflegemassnahme des Jahres auf dem Programm: Schneiden Sie verwelkte Blüten und Blätter einfach mit einer Heckenschere ab. Da die Elfenblume recht durchsetzungsfähig ist, sollten Sie – vor allem zur zarten Saisonbepflanzung hin – eine Abgrenzung im Grab vornehmen. Ein Pflanzabstand von 30 cm ist ausreichend, damit die Elfenblume einen dichten Teppich bilden kann.
Japanischer Ysander
Auf einer Wuchshöhe von ca. 15 Zentimetern bildet das Dickmännchen einen dichten, immergrünen Blätterteppich. Zwischen April und Mai bringt die Pflanze unzählige weisse Blüten hervor. Das Dickmännchen bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte und eignet sich deshalb gut zur Pflanzung unter Laubbäumen. Dort erfüllt es im Herbst eine besondere Aufgabe, denn es kann grosse Mengen Laub unter seinen Blätter aufnehmen und es in Rekordgeschwindigkeit kompostieren – lästiges harken auf Friedhöfen mit dichtem Baumbestand können Sie so grösstenteils sparen. Wächst Ihnen das Dickmännchen zu üppig, reissen oder kürzen Sie seine Triebe nach der Blütezeit im Mai nach Lust und Laune aus; das Dickmännchen ist äusserst tolerant und wird sich in jedem Fall erholen.
Leptinella squalida
Das Fiederpolster wird im ausgewachsenen Zustand lediglich fünf Zentimeter hoch und eignet sich damit auch zum Bepflanzen kleiner Urnengräber. Ihre kleinen, weiss-gelben Blüten trägt die Pflanze von Mai bis in den Juli hinein. In einem Abstand von ca. 20 cm gepflanzt, bildet sich nach wenigen Monaten ein dichter Teppich, der an fluffiges Moos erinnert. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich das Fiederpolster besonders wohl und wird Ihnen kaum Arbeit machen. Es erholt sich auch nach langen Trockenperioden und ist bis zu minus 28 Grad frosthart. Zwar können sich die feinen Blätter über die Wintermonate braun verfärben, davon erholt sich die Pflanze im Frühjahr aber recht schnell. Da sich der Bodendecker auch nicht besonders ausbreitet, müssen Sie ihn auf dem Grab also nicht unbedingt eingrenzen.
Euonymus fortunei
Ein jederzeit farbenfrohes und gepflegtes Grab erhalten Sie mit dem kletternden Spindelstauch. Er ist in Blattfärbungen von weiss bis zitronengelb erhältlich und wächst sogar in den dunkelsten Friedhofsecken so dicht, dass kein Unkraut mehr hervorkommt. Bei einem Pflanzabstand von 30 cm sollte daraus ein dichter Teppich werden. Wie sein Name verrät, breitet sich der kletternde Spindelstrauch nicht nur über den Boden aus; auch wenn er nur sehr langsam wächst, müssen Sie Ihren Grabstein also hin und wieder von seinen Trieben befreien. Gegenüber Schnittmassnahmen ist der Strauch aber sehr tolerant, der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Auch sonst ist die Pflanze robust und kommt mit kalten Wintern ebenso zurecht wie mit trockenen Sommern.
Sedum spurium
Der Teppichsedum ist ein echter Hingucker für Gräber mit sonnigem bis halbschattigem Standort. Von Juni bis August schmückt er sich mit zahlreichen Blüten – je nach Sorte in den Farben Weiss, Rosa oder Rot. Im Herbst und Winter färbt sich sein Laub dann leuchtend rot. Mit seiner Wuchshöhe von bis zu 15 cm breitet sich der Bodendecker sogar auf kargen Böden und zwischen Steinen aus. Schon mit einem Pflanzabstand von ca. 20 cm schaffen Sie einen dichten Teppich. Auch wenn er filigran aussieht, müssen Sie dem Teppichsedum so gut wie keine Aufmerksamkeit schenken. Nur wenn Ihnen die Pflanze überhandnimmt, dürfen Sie sie im September zurückschneiden.
Als Grabumrandung bietet die Japanische Stechpalme eine gute Alternative zum Buchsbaum. Sie sieht fast genauso aus und ist deutlich weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Saisonhighlights
Saisonhighlights
Saisonhighlights
Besonders zu Allerheiligen und am Totensonntag soll das Grab ansehnlich aussehen. Im Herbst machen zu diesem Anlass Besenheide, Chrysantheme oder Herbstastern eine gute Figur. Sie sind pflegeleicht und bilden einen farbenfrohen Blütenteppich – auch in Pflanzschalen. Grünpflanzen mit kleinen roten Beeren zaubern ebenfalls tolle Farbtupfer auf den Herbstfriedhof: Scheinbeere und Skimmie sind dafür zwei schöne Beispiele.
Wenn sich Chrysantheme und Herbstastern mit den zunehmenden Nachtfrösten verabschieden, können Sie die freigewordenen Stellen auf dem Grab entweder mit einem hübschen Tannengesteck auffüllen oder mit der Christrose – dem so ziemlich einzigen, kleinwüchsigen Winterblüher – bepflanzen. Die Christrose wird etwa 30 cm hoch und blüht, je nach Sorte, irgendwann zwischen Dezember und März. Neben der klassischen Variante in Weiss sind in den letzten Jahren weitere Kreuzungen und Züchtungen hinzugekommen. So können Sie sich mit der Pflanze auch Highlights in Dunkelrot, Lila, Rosa, Gelb oder mehrfarbige Varianten auf das Grab pflanzen. Da eine Christrose in der Anschaffung nicht ganz günstig ist und als mehrjährige Pflanze bis zu 30 Jahre alt werden kann, wäre es doch zu schade, wenn sie für die Frühjahrsbepflanzung auf den Kompost wandern müsste. Wenn die Christrose keinen Dauerplatz auf dem Grab bekommen kann, pflanzen Sie die immergrüne Pflanze im Frühjahr doch einfach an einen schattigen Platz in Ihrem Garten oder in einen Pflanzkübel – so können Sie sich im folgenden Winter erneut auf die zarten Blüten freuen.
Passende Produkte
Das könnte Sie auch interessieren