Wie Sie ohne Stress für Hingucker im Garten sorgen
Ohne Fleiss kein Preis. Gilt das für den Garten nicht auch? Klar, ab und an muss jede/r Hand anlegen, um die eigenen Beete oder den Rasen auf Vordermann zu bringen. Auch pflegeleichte Pflanzen müssen nun einmal eingesät oder gepflanzt werden. Doch wenn Sie auf die passende Auswahl setzen, haben Sie mehr Zeit für den Gartengenuss. Setzen Sie auf eine abwechslungsreiche Mischung von Farben und Formen. Und denken Sie auch daran, wie Sie das Ökosystem unterstützen können. Wir zeigen Ihnen, was pflegeleicht heissen kann – und zwar im Vorgarten wie auch im grossen Garten und rund um die Terrasse. Und welche sechs Pflanzen und Stauden sich gut für Sie eignen könnten.
Gartenarbeit mit Erfolg
Hobbygärtner:innen haben ganz unterschiedliche Auffassungen davon, was pflegeleicht eigentlich bedeutet. Einigen können wir uns vielleicht auf: Sind die Pflanzen einmal gepflanzt, haben Sie lange Freude an ihnen, ohne sich viele Gedanken machen zu müssen. Weder müssen Sie aufpassen, dass sie zu stark wuchern. Noch haben sie besonders hohe Ansprüche an die Bodenqualität.
Kurzum: Sie geniessen die Blüten oder hübschen Blätter ihrer Beetbewohnerinnen nicht nur kurzzeitig, sondern Jahr für Jahr. Bis zur nächsten Umgestaltung.
Die Visitenkarte ohne viel Arbeit
Ein Teil des heimischen Grundstücks, in den viele nicht zu viel Zeit und Mühe investieren möchten, ist sicherlich der Vorgarten. Gerade hier muss es aber nicht immer der Bodendecker, der Kirschlorbeer, oder, wie in früheren Zeiten, die schlichte Rasenfläche sein.
Lavendel etwa ist perfekt geeignet, mit seinen hübschen, lilafarbenen Blüten und seinen eleganten Stengeln und Blättern vor dem Haus zurückhaltende, aber gut sichtbare Akzente zu setzen und angenehm zu duften. Er mag einen vollsonnigen und eher windgeschützten Standort sowie durchlässigen, kalkhaltigen, sandigen und eher nährstoffarmen Boden. Lesen Sie in unserem Porträt auch, wie Sie den Lavendel am besten zurückschneiden.
Gut machen sich auch Malven in Ihrem Vorgarten – als mehrjährige Sommerblüher begrüssen Sie Besucher mit ihren wunderschönen, grossen Blüten in weiss, rosa oder violett. Mehr als 1 Meter hoch werden die sonneliebenden Pflanzen, wenn sie in einem nährstoffreichen Staudenbeet mit lockerer Erde stehen oder Sie mit Dünger eine passende Grundlage schaffen. Sie möchten mehr über die Malve wissen? Hier entlang!
Ein dritter Tipp für den pflegeleichten Vorgarten ist eine Blume, die auch im Spätherbst noch mit ihrer Blüte die Blicke auf sich ziehen kann: Staudenastern lassen sich nicht nur leicht vermehren, sie sind robust und treiben nach einem passenden Schnitt wieder gut aus. Der Boden muss höchstens einen mittleren Nährstoffgehalt haben. Und auch trockenere Jahreszeiten können sie durchaus vertragen.
Der Blick von der Terrasse
Von der Terrasse aus möchten viele Gartenfans nicht nur auf den Rasen, sondern auch gerne auf ein Blumenmeer schauen – am besten so oft und lange wie möglich. Noch besser: Wenn Sie damit nicht viel Arbeit haben. Üppige Staudenbeete machen Ihnen auch hier Jahr für Jahr Freude.
Quasi als ständiger Begleiter im Beet, vor dem besonders farbenfrohe Blüten herausstechen, eignet sich der grün-gelb blühende Frauenmantel. Wenn sich eine Blume die Bezeichnung pflegeleicht wirklich verdient hat, dann sind es diese Stauden. Sonne wie Halbschatten kann der Frauenmantel vertragen. Je nach Art sind auch verschiedene Bodenarten kein Problem. Pflanzen können Sie den Frauenmantel die ganze Saison über, optimal sind Frühling und Herbst.
Gerade bei trockenerem, magerem Boden extrem unkompliziert sind die Kugeldisteln. Mit ihren kugelrunden Blüten in weiss, blau bzw. blauviolett wie bei der bekannten Banater Kugeldistel, lassen sich diese Disteln sich gut mit allen möglichen anderen Blumen kombinieren – ganz zu schweigen von der Möglichkeit, Blumensträusse aus dem eigenen Garten mit Ihnen einen gewissen Pepp zu verleihen.
Zwischen Juli und September können Sie sich an den Blüten erfreuen. Die Stauden können Höhen zwischen 80 und bis zu 200 Zentimetern erreichen. Neben ein bisschen Universaldünger brauchend die Kugeldisteln keine besondere Pflege. Kurz nach der Einsaat dürfen Sie etwas mehr giessen. An sehr heissen Sommertagen schadet etwas Wasser nicht. Doch die Kugeldistel ist tatsächlich sehr genügsam. Mehr Pflegehinweise finden Sie hier.
Eine wirkliche Augenweide ist die Bartnelke. In der vollen Sonne, zum Beispiel neben ihrem Lieblingsplatz auf der Terrasse, fühlt sie sich wohl. Ein humusreicher Boden, den Sie optimalerweise im Voraus mit etwas Pferdedung gemischt haben, bietet beste Voraussetzungen. Säen Sie Samen im Juni mit rund 20 Zentimeter Abstand voneinander. Vorgezogene Pflanzen oder Exemplare aus dem Fachhandel können Sie bereits im Oktober fürs Folgejahr pflanzen.
Selbstgesäte Bartnelken werden Sie zwar erst im zweiten Jahr mit Blüten bezaubern – dafür haben Sie dann umso länger etwas davon, denn sie ist sehr genügsam. Regelmässiger Dünger empfiehlt sich trotz der Robustheit. Setzen Sie am besten auf einen Langzeitdünger. Sie möchten länger etwas von Ihrer Bartnelke haben? Dann schneiden Sie die Stängel nach der ersten Blüte bis kurz über dem Boden ab. So können sie die Blütezeit ausdehnen! Riesig sind die Blüten zwar nicht – aber als Staude machen Sie viel her. Besonders schön sind zweifarbige Sorten - erfahren Sie mehr in unserem Porträt.
Bienen und Hummeln freuen sich insbesondere, wenn ihr pflegeleichter Garten nicht aus Hecken und nicht blühenden Bodendeckern besteht, sondern etwa Sorten wie die Wilden Malven mit ihren bis zu fünf Zentimeter grossen Blüten zum Verweilen einladen. Auch die Kugeldistel ist bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt.
So leisten Sie Ihren Beitrag für mehr Artenvielfalt und sorgen zugleich dafür, dass sich vor wie hinter dem Haus Nützlinge wie die Biene den ganzen Sommer lang zu Hause fühlen. Wenn Sie noch mehr über die Lieblingspflanzen von Bienen und Schmetterlingen wissen möchten, werden Sie in unserem Ratgeber fündig.
Unterstützung für einen pflegeleichten Garten
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