Hitze- und Trockenschäden vermeiden
Hohe Temperaturen, lange Trockenphasen und eine intensive Nutzung stellen für jeden Rasen eine Belastungsprobe dar. Nur mit der richtigen Rasenpflege im Sommer können Sie die Bildung von braunen und kahlen Stellen verhindern. In unserem Artikel finden Sie die wichtigsten Tipps, um Hitze- und Trockenschäden im Rasen zu vermeiden.
Weniger ist mehr
Auch im Sommer gehört das Rasen mähen zu den wichtigsten Pflegemassnahmen. Durch den regelmässigen Schnitt wird der Rasen dicht und widerstandsfähig gegen Unkraut. Als Faustregel gilt: Mähen Sie den Rasen im Sommer einmal pro Woche. Beachten Sie dabei: Ist der Sommer feucht und warm, finden die Gräser optimale Wachstumsbedingungen, sodass der Rasen häufiger gemäht werden muss. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit verlangsamt der Rasen hingegen seine Wachstumsgeschwindigkeit, ab 30 °C stellt er das Wachstum ganz ein. Er ist damit beschäftigt, den Hitzestress zu bewältigen – da bleibt keine Kraft mehr zum Wachsen. Mähen Sie an warmen und trockenen Sommertagen daher seltener beziehungsweise stellen Sie das Rasen mähen bei Hitze ganz ein. Die Gräser sind an den Schnittstellen besonders empfindlich gegen hohe Temperaturen und können schnell verbrennen.
Tipp: Schon im Frühjahr können Sie damit beginnen, Ihren Rasen durch richtiges Mähen auf die Strapazen des Sommers vorzubereiten. Im milden Frühjahr, wenn es noch ausreichend regnet, hat Ihr Rasen die meiste Kraft für üppiges Wachstum. Das können Sie sich zur Nutze machen, indem Sie regelmässig mähen – am besten alle vier bis sieben Tage. Das fördert die Bildung von Seitentrieben an den Rasenhalmen, der Rasenteppich wird über die Wochen dichter und es verdunstet weniger Wasser.
Neben der Schnitthäufigkeit sollte auch die Schnitthöhe den Wetterbedingungen angepasst werden. Wird der Rasen an heissen Sommertagen zu kurz gemäht, trocknet der Boden schnell aus. Den Rasen bei Hitze zu mähen führt so schnell zu unschönen braunen Stellen. Erhöhen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenmähers mit steigenden Temperaturen auf 5-7 cm. Verzichten Sie zudem auf radikale Rückschnitte, da diese die Gräser zusätzlich schwächen. Hierzu neigt man vor allem nach dem Sommerurlaub. Denn in dieser Zeit wird der Rasen in der Regel nicht gemäht und ist daher oft ein ordentliches Stück gewachsen. Achten Sie hier besonders auf die Einhaltung der „Drittel-Regel“, nach der ein Rasen immer nur maximal um ein Drittel seiner Wuchshöhe eingekürzt werden sollte. Passen Sie die Schnitthöhe nach dem Urlaub daher schrittweise auf die gewünschte Höhe an.
Kraft tanken gegen Trockenstress
Für den Traum von einem sattgrünen, strapazierfähigen Rasen ist eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung das A und O. Nach der ersten Düngung im Frühjahr (Ende März/ April) sollte das Rasen düngen im Sommer spätestens wieder auf dem Plan stehen. Vermeiden Sie allerdings den Rasen bei starker Hitze und Trockenheit zu düngen. Bei hohen Temperaturen stellen die Gräser Ihr Wachstum ein und nehmen keinen Rasendünger mehr auf. Optimal sind feuchte Witterungen mit geringer Sonneneinstrahlung, ideal sind daher vor allem die kühleren Abendstunden. Achten Sie beim Rasen düngen im Sommer auf einen hohen Kaliumgehalt im Rasendünger, denn Kalium stärkt die Zellwände und optimiert die Wassereinlagerung der Gräser. So wird der Rasen robuster gegen Trockenheit. Nach dem Rasen düngen im Sommer empfehlen wir eine anschliessende Bewässerung von circa 20 Minuten.
Regelmässig Durst löschen
Rasen ist robust und hält eine Menge aus, allerdings bilden Gräser keine sehr tiefgreifenden Wurzeln aus. Deshalb braucht der Rasen in den warmen Sommermonaten Ihre Hilfe. Bleibt der Regen aus, werden zusätzliche Wassergaben nötig – wässern Sie Ihren Rasen bei Hitze am besten regelmässig und ausgiebig. Denn in gewisser Weise zeigen Sie Ihren Rasenwurzeln durch die Art der Bewässerung, wo es langgeht: Wenn Sie Ihre Rasen ein- bis zweimal in der Woche für jeweils 20 Minuten auf einer Stelle sprengen, kann das Wasser den Boden gut durchdringen. Um das Wasser in den tieferen Schichten zu erreichen, wird Ihr Rasen lange Wurzeln bilden, mit denen er sich in längeren Trockenzeiten viel besser selbst versorgen kann. 15-20 Liter pro Bewässerungsdurchgang sind optimal. Ein einfacher Regenmesser verrät Ihnen, wann diese Menge erreicht ist. Giessen Sie der Umwelt und den Pflanzen zuliebe in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden – dann verdunstet am wenigsten und das Wasser kommt bei den Wurzeln an.
Wer bei Hitze seinen Rasen morgens oder abends sprengt, macht bereits sehr viel richtig. Doch macht es eigentlich noch einen Unterschied, ob man den Rasen morgens oder ob man abends wässert?
Sprengen Sie Ihren Rasen morgens, so ist der Boden über Nacht bereits ein wenig ausgekühlt. Der Boden kann das Wasser sehr gut aufnehmen und wenig Wasser verdunstet. Starten Sie die Bewässerung allerdings zu spät, ist der Rasen noch nicht abgetrocknet, bevor die Sonne ihre volle Kraft entwickelt. Bei intensiver Sonneneinstrahlung können Wassertropfen wie eine Lupe wirken und Verbrennungen an Gräsern verursachen.
Beim Wässern abends ist der Boden noch aufgeheizt, es verdunstet mehr Wasser als morgens und steht den Gräsern somit nicht zur Verfügung. Bleibt der Rasen über Nacht dauerhaft zu feucht, besteht die Gefahr, dass sich unschöner Rasenpilz bildet.
Den Rasen früh morgens zu wässern, ist somit ideal. Wer es vor der Arbeit allerdings nicht schafft oder am Wochenende auch mal ausschlafen möchte, für den ist die Bewässerung in den kühlen Abendstunden ebenfalls eine gute Alternative.
Gesunder Rasen sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch wichtige Funktionen: So sichert eine intakte 250m²-Rasenfläche in der Wachstumszeit den täglichen Sauerstoffbedarf einer vierköpfigen Familie!
Erste Hilfe
Die häufigste Ursache für einen verbrannten Rasen ist Wassermangel und falsche Bewässerung. Wird der Rasen bei Hitze nicht ausreichend oder bei intensiver Sonneneinstrahlung bewässert, lassen braune und kahle Stellen im Rasen nicht lange auf sich warten. Besonders hoch ist das Risiko für Trockenschäden, wenn die Temperaturen im Frühsommer sprungartig ansteigen und der Regen plötzlich ausbleibt. Der Rasen hat dann zu wenig Zeit, sich an die extremen Wetterbedingungen anzupassen.
Neben dem Wassermangel kann verbrannter Rasen auch beim Rasen düngen - beziehungsweise durch eine falsche Dosierung beim Düngen - entstehen. Das Problem tritt vor allem bei einer Überdosierung von schnell wirkenden mineralischen Düngern auf (wie z.B. Blaukorn). Durch die Verwendung eines speziellen Rasen-Langzeitdünger, können Sie das Risiko minimieren. Hundeurin auf dem Rasen führt im Übrigen zu dem gleichen Effekt. Die enthaltenen Stickstoffverbindungen bewirken eine punktuelle Überdüngung und hinterlassen gelb-braune, verbrannte Flecken im Rasen.
Eine weitere Ursache für verbrannten Rasen kann die falsche Anwendung eines Totalherbizids sein. Im Gegensatz zu einem speziellen Rasen-Unkrautvernichters, vernichtet ein Totalherbizid nicht nur die lästigen Unkräuter, sondern auch den Rasen.
Die gute Nachricht vorweg: Rasen ist robust und sehr regenerationsfähig. Die vertrockneten Blätter und Halme schützen die Gräser meist vor dem vollständigen Absterben. So kann auch ein verbrannter Rasen mit der richtigen Rasenpflege im Sommer wieder zu einem grünen Teppich werden.
Doch wie bekomme ich verbrannten Rasen nun wieder grün? Bewässern Sie den Rasen intensiv und durchdringend. Prüfen Sie gegebenenfalls mit einem Spaten oder einem Rohr, wie weit das Wasser in den Boden eingedrungen ist. Sind die Wurzeln intakt geblieben, treiben die Gräser bei genügend Feuchtigkeit erneut aus. Dies gilt auch für einen durch Dünger oder Hundeurin verbrannten Rasen, denn das ausgiebige Wässern verteilt die Nährstoffe besser beziehungsweise verdünnt den Hundeurin.
Bei der Anwendung eines Totalherbizids, lässt sich verbrannter Rasen nicht immer retten. Hier müssen Sie prüfen, inwieweit die Gräser nachhaltig geschädigt wurden. Bei etabliertem Rasen ist eventuell nur der oberirdische Teil verbrannt, die Wurzeln sind hingegen intakt geblieben. Vor allem bei der versehentlichen Anwendung von Mitteln auf Basis von Pelargon- oder Essigsäure, stehen die Chancen gut, dass der Rasen durch ausgiebiges Wässern und Düngen neu austreibt. Es handelt sich dabei um Kontaktherbizide, deren Wirkstoff über das Blatt aufgenommen wird und das Gras lokal an der Stelle des Eindringens schädigen. Sollten Totalherbizide im Aussaatjahr eingesetzt worden sein, verbrennt meist auch die Graswurzel. Das ernüchternde Ergebnis: der Rasen muss neu ausgesät werden. Verwenden Sie daher immer einen speziellen Rasen-Unkrautvernichter, um unerwünschtes Unkraut im Rasen effektiv zu bekämpfen und den Rasen zu schonen.
Da wächst kein Gras mehr
Grundsätzlich kann man immer Kahlstellen im Rasen ausbessern oder einen Rasen säen . Im Juni, Juli und August ist allerdings der Aufwand deutlich höher als im Frühjahr (April/ Mai) oder Frühherbst (September/ Oktober). Der Grund: Für eine erfolgreiche Keimung muss die Saat kontinuierlich feucht gehalten werden. Trocknet sie einmal aus, wird der Keimungsprozess gestoppt und auch nach einer erneuten Bewässerung nicht reaktiviert. Für eine optimale Keimung sollte zudem die Bodentemperatur zwischen 10 und 25 Grad liegen. In der prallen Sonne heizt sich der Boden schnell auf 40 bis 50 Grad auf.
Wer die Umwelt und seine Nerven schonen möchte, der sollte nicht während Hitze- und Trockenperioden den Rasen nachsäen, sondern auf die feuchte Witterung im Herbst oder Frühjahr warten.
Unkraut vergeht nicht
Auf einer trockenen Rasenfläche breiten sich schnell Unkräuter aus. Gerne würde man Unkraut im Rasen mit der entsprechenden Rasenpflege im Sommer schnell wieder los werden. Doch auch Unkräuter leiden bei hohen Temperaturen unter Trockenstress und stellen das Wachstum ein. Damit ein Rasen-Unkrautvernichter optimal aufgenommen und effektiv wirken kann, braucht es wüchsige Wetterbedingungen. Optimal sind mässige Temperaturen am Behandlungsort (zwischen 15 und 25 Grad) und ausreichender Niederschlag. Bedenken Sie, dass Temperaturen in Wetterberichten und Messungen von offiziellen Stellen sich immer auf Messungen im Schatten beziehen. Liegt der Behandlungsort in der prallen Sonne, können die Temperaturen stark von den Angaben des Wetterdienstes abweichen. Sagen Sie Unkraut im Rasen nach Hitze- und Trockenperioden den Kampf an, um optimale Ergebnisse zu erzielen und die Gräser zu schonen.
Kurz und Knapp
Gesunder Rasen sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch wichtige Funktionen: So sichert eine intakte 250m²-Rasenfläche in der Wachstumszeit den täglichen Sauerstoffbedarf einer vierköpfigen Familie! Wir haben Ihnen hier die wichtigsten Tipps für einen sattgrünen Rasen auch in Hitze- und Trockenphasen zusammengefasst.
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