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Bedürfnisse
Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Heidelbeere pflanzen
Ein sonniges Fleckchen auf einem sauren, humusreichen und leicht feuchten Waldboden – so kann man den perfekten Standort der Kulturheidelbeeren wohl am besten zusammenfassen. Zwar begegnen wir bei unseren Sonntagswanderungen durch die Wälder auch Heidelbeeren, die scheinbar problemlos im lichten Schatten wachsen können, doch bei diesen Pflanzen handelt es sich um heimische Waldheidelbeeren. Die gezüchteten Kulturheidelbeeren, wie man sie in der Regel in Gärtnereien oder Gartencentern findet, sind hingegen aus verschiedenen Kreuzungen der Amerikanischen Heidelbeere mit anderen Arten hervorgegangen. Die Amerikanische Kulturheidelbeere hat nämlich den Vorteil, dass sie deutlich mehr Ertrag und grössere Früchte liefert. Die Vorliebe für saure Böden teilt die Amerikanische Heidelbeere jedoch mit unserer heimischen Blaubeere, weshalb diese Gemeinsamkeit geblieben ist – im Gegensatz zu unseren heimischen Exemplaren geniessen sie aber viel mehr Sonne.
Tipp: Kulturheidelbeere oder Waldheidelbeere?
Wenn Sie nicht sicher sind, welche Heidelbeere Sie vor sich haben, probieren Sie einfach mal eine Frucht: Schmeckt die Frucht herb-aromatisch, handelt es sich um eine Waldheidelbeere. Ist das Aroma eher süss, haben Sie es mit einer Kulturheidelbeere zu tun. Ausserdem können Sie es am Fruchtfleisch erkennen: Während das der Kulturheidelbeeren weiss ist, besitzt das Fruchtfleisch der Waldheidelbeere eine dunkelblaue Farbe, die auch Ihre Finger und Ihre Zunge blau-violett färbt.
Zwar wissen Sie nun, dass die Kulturheidelbeere, die wie Azaleen oder Rhododendren zu den Moorbeetpflanzen gehören, am liebsten auf sauren, kalkarmen Böden wachsen, doch kaum ein Gartenboden bietet diese Voraussetzungen. Haben Sie also einen sonnigen Standort im Garten gefunden, empfehlen wir Ihnen, die obere Bodenschicht vor der Pflanzung gegen eine spezielle Erde für säureliebende Pflanzen auszutauschen. Am besten heben Sie dafür ein grosses Loch von circa einem halben Meter Tiefe und einem Meter Breite aus. Bevor Sie das Loch mit der Spezialerde auffüllen, können Sie noch eine Plane auslegen, um dafür zu sorgen, dass der Boden auch in den nächsten Jahren kalkarm und sauer bleibt. Wichtig: In der Plane sollten unbedingt mehrere Löcher sein, damit überschüssiges Regenwasser gut ablaufen kann. Pflanzen Sie mehrere Blaubeeren in Ihren Garten, achten Sie darauf, dass Sie einen Mindestabstand von einem Meter einplanen. Berücksichtigen Sie am besten die Informationen auf dem beigelegten Pflanzetikett. So gibt es klein bleibende und grössere Heidelbeersorten, die je nachdem mehr oder weniger Platz benötigen.
Tipp zur pH-Wert-Bestimmung:
Möchten Sie weitere säureliebende Gartenpflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Hortensien pflanzen, kann es durchaus Sinn machen, ein grösseres Areal mit der Spezialerde für säureliebende Pflanzen anzulegen. Bevor Sie aber nun direkt zur Schaufel greifen, empfehlen wir Ihnen, erst einmal einen Test zu machen, der Ihnen den pH-Wert Ihres Bodens verrät. Solche Tests finden Sie beispielsweise im Gartenfachhandel. Sollte Ihr Boden einen pH-Wert zwischen 4 und 5 aufweisen, bietet er bereits optimale Voraussetzungen für die Heidelbeere.
Heidelbeeren lassen sich wunderbar in grösseren Kübel kultivieren. Dabei gibt es mittlerweile auch speziell für den Topf gezüchtete, kompakt wachsende Sorten, die sich besonders gut für einen kleinen, sonnigen Balkon oder eine Terrasse eignen. Ausserdem können Sie frühtragende oder spättragende Heidelbeersorten miteinander kombinieren – so haben Sie den ganzen Sommer über eine reiche Heidelbeerernte. Noch ein wichtiger Hinweis zum Kübel: Der Topf sollte mehrere Abzugslöcher besitzen, damit überschüssiges Giesswasser problemlos ablaufen kann.
Die idealen Pflanzzeiträume für Heidelbeeren sind im Spätsommer bis zum Herbst hin und im Frühjahr. Möchten Sie im Frühjahr die Heidelbeere pflanzen, sind die Wettervorhersagen sehr wichtig. Denn ein später Wintereinbruch oder starke Spätfröste können die Heidelbeere in Mitleidenschaft ziehen. Pflanzen Sie die Heidelbeere, sobald sich die Temperaturen stabilisieren und mildes Wetter angekündigt ist. Wenn Sie den Heidelbeerstrauch im Spätsommer oder Anfang Herbst pflanzen, sind Fröste ebenfalls zu vermeiden. Der Vorteil bei einer Herbstpflanzung: Der Strauch hat über den Winter ausreichend Zeit, um seine Wurzeln auszubilden, bevor im Sommer der grosse Durst kommt.
Heidelbeeren mögen es, wenn man sie mit einem feuchten Wurzelballen umtopft. Stellen Sie die Pflanze daher vor dem Umpflanzen in eine Schale mit Wasser oder giessen Sie sie ordentlich. Danach setzen Sie die Heidelbeere in das vorbereitete Loch im Garten oder in den Kübel und füllen die Lücken mit der Spezialerde für säureliebende Pflanzen auf. Der Wurzelballen der Heidelbeere sollte dabei ruhig zwei Fingerbreit aus der Erde hervorschauen. Die Einhaltung dieser Pflanzregel ist wichtig, denn bei zu tiefer Pflanzung sterben die Wurzeln durch den Sauerstoffmangel sehr schnell ab. Eine dünne Schicht Mulch oder Laub auf der Pflanzstelle ist aber erlaubt, so fühlt sich Ihre Heidelbeere wie zu Hause. Nach dem Einpflanzen freut sich die Heidelbeere, wenn sie noch einmal gründlich angegossen wird – dabei das Wasser direkt an die Erde und nicht über die Blätter geben.
Richtig pflegen
Heidelbeere pflegen
Nicht nass, aber mässig feucht – so mag die Blaubeere ihren Boden. Aus dem Grund sollte man sie, insbesondere wenn sie im Topf steht, regelmässig giessen. Zwar ist die Kulturheidelbeere deutlich trockenheitsresistenter als ihre Wildformen, spätestens ab Mai, wenn aus ihren vielen Blüten eine reiche Ernte heranreifen soll, entwickelt die Pflanze jedoch noch einen recht hohen Wasserbedarf. Anderenfalls bleiben die Beeren klein und fallen vorzeitig ab. Kalkhaltiges Leitungswasser sollte allerdings nicht das Mittel Ihrer Wahl sein, um den Durst der Heidelbeerpflanze zu stillen. Denn durch den Kalk steigt der pH-Wert im Boden und Sie machen Ihre Bemühungen um ein saures Bodenmilieu auf Dauer zunichte. Über kalkfreies Wasser aus der Regentonne freut sich die Heidelbeere daher am meisten.
Heidelbeeren sind sehr genügsam und brauchen in der Regel nur wenig Nährstoffe. Stehen die Heidelbeeren bereits auf nährstoffreichem Boden, können Sie komplett auf Dünger verzichten. Auf nährstoffarmen Böden reicht es aus, wenn Sie die Sträucher einmal im Frühjahr mit ein paar Nährstoffen versorgen. Damit liefern Sie ihnen die nötige Energie für das kommende Gartenjahr. Bei der Düngung sollten Sie speziellen Dünger wie einen Rhododendron- und Hortensiendünger nutzen. Alternativ können Sie auch Humus in den Boden einarbeiten. Aber Achtung: Heidelbeeren sind Flachwurzler. Beim Einarbeiten sollten Sie deshalb behutsam vorgehen, damit die Wurzeln nicht verletzt werden.
Heidelbeeren brauchen zwar wenig Nährstoffe, freuen sich aber über eine frische Mulchschicht im Frühjahr. Wenn Sie Ihrer Heidelbeere also etwas Gutes tun möchten, verteilen Sie daher eine leichte Mulchschicht auf dem Boden. Dieser sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet und potenzielles Unkraut unterdrückt wird.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es in der Regel nicht notwendig, Ihre Heidelbeere zu schneiden, da sich die Pflanze für eine reiche Fruchtbildung zunächst gut verzweigen muss. Wenn Sie ihr dabei unter die Arme greifen möchten, können Sie im ersten Jahr nach der Pflanzung auf Ihre Ernte verzichten, indem Sie alle Blüten entfernen. So muss sich die Pflanze nicht gleich mit der Fruchtbildung verausgaben und kann sich ganz auf ein kräftiges Wachstum konzentrieren – entsprechend üppig wird die Ernte im Folgejahr ausfallen. Nach drei bis fünf Jahren können Sie dann anfangen zu schauen, ob man die älteren Ertragstriebe, die nun weniger Früchte tragen, auf zehn Zentimeter kürzt. Dadurch fördern Sie den Neuaustrieb. Der optimale Zeitpunkt, um die Heidelbeere zu schneiden, ist, nachdem der Winter sich verabschiedet hat und der Frühling kurz bevorsteht.
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