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Erholung im eigenen Fleckchen Grün

Waldbaden – grüner Wellnesstrip

Das Gras unter den Füssen spüren, das beruhigende Grün der Bäume geniessen und den Alltagsstress hinter sich lassen – Waldbaden ist der perfekte Weg, um mehr Natur in sein Leben zu integrieren. Denn von der Gartenarbeit wissen wir: Natur bewirkt Wunder! Was genau hinter dem Begriff Waldbaden steckt und wie Sie sich die Vorteile in Ihr eigenes Fleckchen Grün holen können, erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag.

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Waldbaden: Was steckt hinter dem Begriff?  

Der erdige Duft von frischem Moos in der Nase, weiches Gras unter den Füssen und das Rascheln von Laub in den Ohren – ein Tag im Wald erlaubt es uns, im wahrsten Sinne des Wortes mit der Natur auf Tuchfühlung zu gehen und uns dabei etwas Gutes zu tun. Denn ausgiebig Zeit im Wald zu verbringen hat zahlreiche positive Auswirkungen auf uns: Es sorgt für Entspannung, stärkt unsere Achtsamkeit und lässt uns ausserdem die Natur wertschätzen.

So prägte der humanistische Sozialpsychologe und Philosoph Erich Fromm bereits in den 1960er Jahren den Begriff der „Biophilie“ – die Idee, dass Menschen eine natürliche Nähe und Liebe zu allem Lebendigen haben. Naheliegend ist also, dass wir uns im Wald und in der Natur wohlfühlen, wo uns das Zwitschern der Vögel, das Gefühl von Wind, Regen und Sonne auf der Haut oder das Lichtspiel zwischen sattgrünen Baumkronen und farbenfrohen Blümchen träumen lassen.

Ein Aufenthalt im Wald ist die ideale Gelegenheit, abseits des Alltagsstresses im Moment zu verweilen und sich zu erholen. Doch hinter dem Begriff des Waldbadens steckt mehr, als einfach nur ein Spaziergang durch den Wald – vielmehr geht es darum, in die Stille und Unberührtheit der Natur einzutauchen.

Der Ursprung des Waldbadens – japanische Tradition

Das Waldbaden ist kein modernes Phänomen, sondern eine seit Jahrzehnten anerkannte Gesundheitsmethode. Ursprünglich stammt das Konzept aus Japan, wo es „Shinrin-Yoku“ genannt wird – was wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“. Bereits 1982 etablierte das dortige Forstministerium erstmalig den Begriff, um Menschen dazu anzuregen, die heilsame Kraft der Natur wiederzuentdecken. Seitdem ist Shinrin-Yoku nicht nur ein wichtiger Bestandteil japanischer Tradition, sondern zu einer integralen Methode der Gesundheitsvorsorge geworden, die auch in unseren Breitengraden von Naturfreunden geschätzt wird. Die Idee ist simpel und tiefgreifend zugleich – der bewusste Aufenthalt im Wald soll Körper und Geist in Einklang bringen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

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Vorteile des Waldbadens

Dass Zeit in der Natur entspannt und den Kopf freimacht, kann sicherlich jeder nach einem gemütlichen Sonntagsspaziergang bestätigen. Es ist demnach kaum verwunderlich, dass zahlreiche wissenschaftliche Studien diese Effekte bestätigen. So ist die Waldmedizin ein eigener Forschungsbereich, mit denen sich insbesondere japanische Universitäten beschäftigen. Mit dem Ergebnis: Waldbaden hat zahlreiche positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit, sowohl psychisch als auch körperlich. So wirken sich lange Aufenthalte im Wald positiv auf unsere Atmung aus, senken den Blutdruck und regulieren das Herz-Kreislauf-System. Auch bei Burnout-Symptomen soll das Waldbaden wie eine natürliche Therapie wirken.

Studien zeigten, dass Probanden, welche für mehrere Stunden am Tag Waldaufenthalte verrichten sollten, deutlich mehr natürliche Killerzellen im Blut sowie stark gesenkte Stresshormone aufwiesen – im Vergleich mit einem normalen Arbeitstag in der Stadt. Auch bei Diabetikern waren bereits nach kurzer Zeit deutliche Besserungen im Blutzuckerspiegel messbar.

Ein möglicher Grund für diesen beeindruckenden Effekt ist eine Gruppe spezieller Pflanzenstoffe, die Bäume oder Sträucher ausstossen: die sogenannten Phytonzide. Diese pflanzlichen Stoffe sind ein zentraler Bestandteil des natürlichen Abwehrsystems von Pflanzen gegenüber Krankheitserregern. Phytonzide zählen dabei zur bekannten Pflanzengruppe der Terpene. Terpene sind wichtige Botenstoffe, über welche Pflanzen miteinander kommunizieren. Auf uns wirken diese Botenstoffe wie eine Art natürliche Aromatherapie – denn die daraus freigesetzten ätherischen Öle aus Baumrinden oder Blättern wirken sich beruhigend auf uns aus. Sie aktivieren nämlich den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, welcher für Regeneration und Entspannung sorgt.

Die Liste der positiven Auswirkungen des Waldbadens setzt sich fast endlos fort: Für viele Menschen, die ihren Alltag vor Bildschirmen verbringen, ist der Blick in die Ferne der grünen Waldlandschaft besonders wohltuend. Ob für den Kopf oder Körper – regelmässige Ausflüge in die Natur sind eine ideale Möglichkeit, um seine Gesundheit nachhaltig zu stärken.

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So geht das Waldbaden

Wer sich nun vornimmt, die traditionelle Gesundheitsmethode selbst auszuprobieren, sei beruhigt – denn Waldbaden ist simpel und selbsterklärend. Ehrgeiz und Perfektionismus bleiben hier zuhause; denn statt eine kilometerweite Strecke mit bestimmtem Ziel festzulegen, geht es beim Waldbaden darum, sich langsam und ohne Druck in der Natur aufzuhalten. Wichtig ist, sich ein bis zwei Stunden Zeit zu nehmen, um in Ruhe anzukommen. Ob Sie es sich nun auf einer Decke unter einem Baum gemütlich machen, mit geschlossenen Augen einige Meter spazieren oder sogar kurz meditieren – betrachten Sie das Waldbaden als einen Wellnesstrip, bei dem Sie Ihre Sinne öffnen und Ihre Umgebung besonders präsent wahrnehmen.  

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Waldbaden auf dem eigenen Fleckchen Grün

Doch auch wer keinen Wald vor der Haustür hat, kann sich ganz einfach ein Stückchen Waldbaden nach Hause holen! Ob im Garten oder auf dem kleinen Balkon – die zahlreichen Vorteile der Natur lassen sich auch auf dem eigenen Fleckchen Erde erfahren. Denn bereits ein bisschen Grün um uns herum kann sich positiv auf den Körper auswirken.

Vom farbenfrohen, duftenden Staudenbeet bis zum Urban Jungle in den eigenen vier Wänden – es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Zuhause in einen Ort der Entspannung zu verwandeln.

Wir stellen Ihnen unsere vier liebsten Ideen für das Waldbaden im eigenen Fleckchen Grün vor.

  1. Gemüseanbau im Garten: Der Duft mediterranen Lavendels, süsser Himbeersträucher oder blumiger Tagetes in der Luft – wer kann schon gestresst sein, während er mit den Händen in der Erde wühlt oder selbst angebautes Obst und Gemüse pflückt? Das Aussäen und Pflanzen von hübschen Zier- und Nutzpflanzen im Garten lässt jeden Gedanken an Sorgen verschwinden. Umso schöner, wenn man Wochen oder Monate später wortwörtlich die Früchte seiner Arbeit ernten kann. Hilfreiche Einsteiger-Tipps finden Sie im Beitrag „Gemüseanbau ohne grünen Daumen”.
  2. Bienenfreundliches Gärtnern: Nicht nur wir, sondern auch unsere geflügelten Zeitgenossen freuen sich über die nektar- und pollenreichen Blüten insektenfreundlicher Kräuter und Stauden. Das Summen und Brummen von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen verbindet uns ganz automatisch mit der Natur und zeigt uns die Schönheit des Lebens im Einklang mit der Natur. Mehr Tipps zum Anbau bienenfreundlicher Pflanzen finden Sie im Ratgeberbeitrag „Bienenfreundliche Pflanzen“.
  3. Ruheoase im Grünen: Eine Picknickdecke und ein Lieblingsbaum, der uns ein schattiges Plätzchen ermöglicht – mehr braucht es im Garten nicht, um sich vom Alltag zu erholen. Hier lassen sich wunderbar Wolken beobachten, den Vögeln lauschen und der Blütenduft in der Luft geniessen. Bei der Gestaltung der Ruheoase sind Ihrer Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt: Ob im Schaukelstuhl, auf dem selbstgebauten Palettensofa oder im begrünten Pavillon, es gibt eine Vielzahl schöner Ideen, wie Sie sich einen gemütlichen Aufenthaltsort im Grünen schaffen können. 
  4. Urban Jungle in den eigenen vier Wänden: Um die positiven Effekte der Natur zu erleben, müssen Sie nicht einmal das Haus verlassen. Schon das liebevolle Kümmern um Zimmerpflanzen wirkt entspannend und fördert unser mentales Wohlergehen. Umtopfen, giessen, düngen, Stecklinge schneiden – diese Routineaufgaben für Grünpflanzen-Liebhaber sind eine optimale Möglichkeit, sich voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren und sich mit seinen grünen Schätzen – und damit der Natur – zu verbinden. Dabei haben Monstera, Glücksfeder und Co. gleichzeitig noch einen tollen Effekt: Sie filtern nämlich die Luft und können damit das Raumklima verbessern. Sie möchten mehr über die Fähigkeiten von Zimmerpflanzen erfahren? Dann schauen Sie doch mal in unseren Ratgeberartikel „Können Pflanzen das Raumklima verbessern?“ rein!

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